Pille: Kein Schaden für die Fruchtbarkeit

Frauen, die mit der Pille verhüten, fragen sich oft: „Behindert das nicht meine spätere Fruchtbarkeit?“ Diese Sorge ist unbegründet. Die Pille beeinflusst die Schwangerschaft oder nachfolgende Geburt nicht. Wir sagen Ihnen, warum!

Junge Frauen werden am leichtesten schwanger. Ab 35 Jahren sinkt die Fruchtbarkeit allmählich ab. »80 bis 90 Prozent der Frauen zwischen 19 und 26 Jahren werden innerhalb eines Jahres schwanger, wenn sie ein- bis zweimal pro Woche ungeschützten Geschlechtsverkehr haben«, sagt Professor Dr. Herbert Kuhl von der Universitätsfrauenklinik Frankfurt am Main.

Wenn es mit dem Kinderwunsch innerhalb eines Jahres nicht klappt, könnte es am »falschen Timing« oder an der Lebensführung liegen. Beste Voraussetzungen für eine Empfängnis bestehen, wenn das Paar am Tag des Eisprungs miteinander Verkehr hat. Zudem weiß die Wissenschaft:

Kindersegen bei starken Raucherinnen sowie bei Frauen mit Gewichtsproblemen verzögert sich oft. Auch Kaffee- und Teegenuss oder das Rauchen von bis zu 15 Zigaretten täglich bereiten Probleme. Unbegründet ist dagegen eine weitverbreitete Sorge: „Schädigt die Einnahme der Pille meiner Fruchtbarkeit?“

Schwanger binnen eines Jahres

Frau mit Anti-Baby-Pille

Wenn Frauen mit der Pille verhüten, nimmt ihre Fruchtbarkeit dabei keinen Schaden, Bild © Olivier.P – Fotolia.com

Bei 700 Frauen erfassten Forscher die Schwangerschaftsraten nach Absetzen der Pille. Die Frauen nahmen alle dasselbe Hormonpräparat mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol und Dienogesten ein. Nach dem Absetzen stellte sich der Erfolg ein: Im ersten Zyklus wurde jede sechste Frau schwanger, nach drei Zyklen war es mehr als die Hälfte.

Innerhalb eines Jahres freuten sich neun von zehn Frauen über eine Schwangerschaft.  Auch hier galt: Junge Frauen bis 26 Jahren werden leichter schwanger als über 35-jährige. Selbst bei langjähriger Pilleneinnahme verzögerte sich die Empfängnisrate nur in den ersten drei Monaten.

Öfter Zwillinge, wenn es schnell geht

Eine Schwangerschaftsrate von rund 90 Prozent wurde schon früher bei Frauen beobachtet, die die Pille abgesetzt hatten. Etwas geringer ist die Erfolgsrate, wenn die Frau eine Kupfer- oder hormonhaltige Spirale zur Verhütung wählte. Nach deren Entfernung wurden 70 bis 86 Prozent innerhalb eines Jahres schwanger.

Wichtig zu wissen: Wer die Pille nimmt, muss sich keine Sorgen machen, dass in einer späteren Schwangerschaft mehr Komplikationen auftreten. Weder der Verlauf der Schwangerschaft noch die Geburt oder das Baby werden beeinflusst. Auch die Fruchtbatkeit nimmt keinen Schaden. Allerdings gibt es häufiger Zwillinge, wenn die Frau sehr bald nach dem Absetzen der Pille schwanger wird.

Die Verhütungshormone verursachen keine Fehlbildungen oder Störungen der Geschlechtsentwicklung des Embryos. Das kann Frauen beruhigen, die trotz Pille auf Grund eines Einnahmefehlers schwanger werden: Dies ist kein medizinischer Grund für eine Abtreibung.

geschrieben von: Neue Apotheken Illustrierte

Kategorien: Familie