Schwanger! 15 Tipps gegen die Übelkeit

Viele schwangere Frauen leiden unter Übelkeit.

Übelkeit und Erbrechen sind typische Schwangerschaftssymptome in den ersten drei Monaten. Dafür gibt es zwei Ursachen, vermutet Hebamme Angelika Josten.

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Zum einen ist die hormonelle Umstellung schuld, zum anderen erwischt die Frauen „ein freudiger Schreck“. Die Nachricht, dass sie bald Mutter sein werden, ist wunderschön, aber zugleich auch beängstigend.

Bin ich der Aufgabe gewachsen, werde ich eine gute Mutter sein? Wie wird sich mein Leben verändern? Was wird aus meinem Job? Die Psyche spielt bei der Schwangerschafts-Übelkeit also eine große Rolle. Etwa ein Drittel der Frauen ist davon betroffen. Kleiner Trost: Nach zwölf bis 14 Wochen sind diese Beschwerden vergessen; es geht fast allen Schwangeren deutlich besser.

Folgende 15 Tipps lindern die Beschwerden:

  • Langsam in den Tag starten! Die wenigsten Menschen springen morgens nach dem Weckerklingeln gleich aus dem Bett und sind putzmunter. Sie dürfen sich jetzt erst recht Zeit lassen. Bleiben Sie noch einen Moment liegen und bitten Sie Ihren Partner, Ihnen einen lauwarmen Tee und Zwieback oder Toast ans Bett zu bringen. Alternativ können Sie sich auch bereits am Vorabend eine Thermoskanne und ein paar Kekse bereitstellen. Diese kleine Mahlzeit hebt den Blutzuckerspiegel.
  • Vermeiden Sie möglichst alles, was den Magen unnötig reizt. Dazu zählen zu stark gewürztes und zu fettiges Essen sowie viel Koffein (eine Tasse Kaffee am Tag ist aber völlig in Ordnung). Vor Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft warnen Ärzte dringend, damit können werdende Mütter ihrem Baby ernsthaft schaden.
  • Drei üppige Mahlzeiten am Tag verträgt Ihr Magen jetzt vermutlich nicht. Günstiger ist es, häufig kleine Portionen zu essen. Dann sackt der Blutzuckerspiegel im Körper nicht so leicht ab.
  • Ein Tipp von Hebammen: Essen Sie getrocknete Früchte. Besonders gut eignen sich Aprikosen, sie gleichen den Kalium-Wert aus.
  • Gerade in der Schwangerschaft ist es wichtig, viel zu trinken, zum Beispiel Wasser oder Saftschorlen, Früchte- und Kräutertees – und davon möglichst zwei bis drei Liter täglich.
  • Ingwer-Tee beruhigt den Magen: Manche Hebammen empfehlen, Ingwer-Tee zu trinken. Er kann den Magen beruhigen. Außerdem gibt es auch Ingwer-Tabletten in der Apotheke.
  • Intensive Gerüche, zum Beispiel schwere Parfums, kalten Zigarettenrauch in der Kneipe oder Küchendunst, lieber meiden und Wohnung oder Büro regelmäßig gründlich lüften. Ihre Nase reagiert jetzt empfindlicher als vor der Schwangerschaft.
  • Schnuppern Sie bei Übelkeit an frischen Düften. Dazu bieten sich Riechfläschchen oder Duftlampen mit ätherischen Ölen an, zum Beispiel Zitrone, Mandarine oder Pfefferminz. Ihr Apotheker kann Sie dazu beraten. Die einfachere Variante: eine Zitrone aufschneiden und daran riechen.
  • Zugegeben, die ersten Male sind wirklich hart, aber langfristig tun Sie Ihrem Körper damit Gutes: Wechselduschen am Morgen stärken den Kreislauf.
  • Die Übelkeit kann auch mit Stress und Überlastung zusammenhängen. Darum ist es wichtig, sich ab und zu eine ruhige Stunde zu gönnen – zum Lesen, Musikhören oder um auf dem Sofa zu liegen.
  • Wenn Sie Vollzeit arbeiten, werden Sie dazu nur am Wochenende die Gelegenheit haben – aber wenigstens dann können Sie die Chance zu einem Mittagsschlaf nutzen. Unter der Woche können Sie aber nach Feierabend eine Ruhe-Stunde zum Ritual werden lassen.
  • Bewegung kurbelt Stoffwechsel an: Frauen, die vor und zu Beginn der Schwangerschaft Sport treiben, haben in der Regel weniger mit Übelkeit zu kämpfen. Darauf weisen Frauenärzte hin. Die Mediziner vermuten, dass die Bewegung Stoffwechselprozesse im Körper ankurbelt und dadurch die Hormonumstellung leichter macht. Gute Sportarten für Schwangere sind beispielsweise Schwimmen, Walken und Wassergymnastik.
  • Gerade in den ersten drei Monaten müssen Frauen sich noch an den Gedanken gewöhnen, dass sie bald Mutter sein werden. Vielleicht hilft Ihnen ein Gespräch mit einer erfahrenen Freundin, mit der Hebamme oder Frauenärztin.
  • Homöopathische Mittel können Übelkeit und Erbrechen lindern. Das gängigste Mittel heißt „Nux vomica“. Eine Hebamme oder ein Frauenarzt mit homöopathischer Ausbildung kann es Ihnen verordnen.
  • Ebenso hat sich Akupunktur bewährt. Das hat eine Studie des australischen „Women’s Health and Children’s Hospital“ und der „Adelaide University“ gezeigt. Bei den Frauen, die mit traditioneller Akupunktur behandelt wurden, nahm die Übelkeit schon nach den ersten Nadelstichen deutlich ab. Am besten Hebamme oder Arzt darauf ansprechen.

Quelle: Leben & erziehen

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