Wir waschen uns zu oft

Duschen ist wichtig, jedoch sollten Sie ein gesundes Maß finden.

Täglich waschen – das gehört sich. Denken Sie. Irrtum! Zu viel Sauberkeit ist ungesund, sagen Experten.

Eines vorneweg: Hygiene ist wichtig. Aber mit Maß! Einfache Regel beim Händewaschen: immer wenn sie schmutzig sind. Und immer vor dem Essen und nach jedem Toilettengang. So schützen Sie sich vor Erregern, die z. B. Durchfall verursachen. Benutzten Sie hautfreundliche Seife – ohne Farb- und Duftstoffe, die Allergien auslösen.

Richtig duschen und Baden

Täglich duschen gehört für viele zum Alltag – und doch muss es nicht sein. Nur jeden zweiten Tag genügt. Die Kleidung schützt den Körper vor Verschmutzung. Täglich duschen sollte nur, wer stark schwitzt, schmutzig ist oder unter Körpergeruch leidet. Nehmen Sie zum Waschen nur milde Seifen ohne Farb- und Duftstoffe oder sogenannte Syndets her.

Als Syndets bezeichnen Experten Synthetische Detergentien. Das sind waschaktive Substanzen, die eine mit Seifen vergleichbare Reinigung erfüllen. Sie enthalten einen wesentlich höheren Anteil an rückfettenden Substanzen als herkömmliche Seifen.

Auch milde Seifen und Syndets schützen die Haut bei häufigem Duschen nicht vor Austrocknung. Beim Waschen geht der Haut immer mehr Fett verloren, als sie aus rückfettenden Seifen und Syndets aufnimmt. Schmieren Sie sich bei trockener Haut nach dem Duschen ein. Fetthaltige Cremes versorgen die Haut mit Feuchtigkeit.

Als noch anstrengender für die Haut als Duschen gilt Baden. Vor allem wenn Sie länger als 15 Minuten in der Wanne liegen und das Wasser zu heiß ist. Die Haut wird dann regelrecht ausgelaugt. Verwenden Sie bei trockener Haut Badezusätze, die rückfettend wirken. Cremen Sie sich anschließend ein.

Und die Haare?

Haare waschen Sie am Besten, wenn sie fettig oder schmutzig sind oder wenn die Kopfhaut juckt. Das heißt ein- bis drei Mal pro Woche. Als überflüssig gelten spezielle Produkte für die Intimpflege. Regelmäßiges Waschen mit warmem Wasser und milder Seife oder Syndets genügt.

Anders sieht es aus, wenn es trotz Waschen oder Duschen zu Körpergeruch unter den Armen kommt. Dann gelten farb- und duftstofffreie Deodorants als hilfreich. Wichtig: Deodorants sollten hauptsächlich die Produktion von Schweiß hemmen und nicht schlechten Körpergeruch übertünchen.

Der Hauttyp entscheidet über die richtige Seife

  • Fettige Haut: Hier sind sogenannte Syndets am besten. Ihr pH-Wert von etwa 6 entspricht dem leicht sauren Milieu der Haut.
  • Trockene Haut: Rückfettende Seife wie Arzt- oder Babyseife hilft den Säureschutzmantel der Haut zu erhalten. Schlecht: Alkoholhaltiges Gesichtswasser.
  • Normale Haut: Sowohl normale Seifen als auch rückfettende Seifen und Syndets sind okay. Für den richtigen pH-Wert sorgt bei gesunder Haut die Bakterienflora in der Hornschicht.

Was hilft bei Neurodermitis?

Bei Schuppenflechte oder Neurodermitis ist die Haut sehr trocken und spröde – was den quälenden Juckreiz zusätzlich anfeuert. Oft reicht zum Waschen klares Wasser. Duschen Sie besser lauwarm als heiß. Schaumbäder sind tabu – spezielle medizinische Ölbäder gelten als Wohltat.

Verwenden Sie nach dem Waschen harnstoffhaltige Produkte aus der Apotheke. Tipp bei Schuppenflechte: Regelmäßige Bäder mit einem Schuss Olivenöl und einem Glas frischer Milch. Tupfen Sie Ihre Haut anschließend trocken, anstatt zu rubbeln.

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