Juckreiz, Schuppen, Ekzeme – So pflegen Sie ihre Haut gesund

Eine junge Frau pflegt ihre Haut mit Creme

Hautprobleme? Mit typgerechter Pflege und wirksamen Medikamenten können Betroffene Juckreiz und Schmerzen oftmals in den Griff bekommen. Samtweich sollte sie sein und kerngesund. Die Rede ist von unserer Haut, dem größten menschlichen Organ. Es schützt uns vor Krankheitserregern und Umwelteinflüssen. Doch von streichelzarter Haut können viele Menschen nur träumen: Ihnen machen entzündliche Ekzeme, starke Hautrötungen und Juckreiz das Leben schwer.

Hauterkrankungen

So sind chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis seit Jahren auf dem Vormarsch. Experten schätzen, dass in Deutschland etwa zwei bis drei Millionen Menschen unter Schuppenflechte und circa vier Millionen unter Neurodermitis leiden.

Noch weiter verbreitet: Pilzerkrankungen wie der lästige Fußpilz. Er macht durch Hautrötungen und heftigen Juckreiz auf sich aufmerksam. Doch egal, worunter Haut und Seele leiden: Betroffene steuern am besten konsequent mit typgerechten Pflegepräparaten und wirksamen Arzneimitteln dagegen an

Schuppenflechte: Gestörte Verhornung

Glänzende Schuppen und gerötete Hautstellen prägen das Erscheinungsbild der Schuppenflechte. Mediziner bezeichnen die Erkrankung als Psoriasis. Der Name stammt vom griechischen Begriff „psao“ ab, was übersetzt „ich kratze“ bedeutet. Eine treffende Beschreibung der typischen Begleiterscheinung der entzündlichen Hauterkrankung.

Bei Psoriasis ist die Zellneubildung in der obersten Hautschicht gestört. Die Zellen „wandern“ rund siebenmal schneller als bei gesunder Haut an die Oberfläche, was zu den charakteristischen roten, schuppigen Flecken führt.

Obwohl Schuppenflechte bis heute nicht heilbar ist, kann man die schubweise verlaufende Hauterkrankung mittlerweile gut therapieren. Bei leichteren bis ausgeprägteren Formen wird der Arzt Salben oder Cremes zum Auftragen verordnen. Sie enthalten Wirkstoffe wie Steinkohlenteer, Dithranol, Vitamin D3-Abkömmlinge und/oder Kortison. Bei sehr schwerem Verlauf kommen Medikamente zum Einnehmen zum Einsatz.

Wichtig ist es, dass Psoriasis-Patienten ihre oft sehr trockene Haut konsequent und liebevoll pflegen. Bewährt haben sich unter anderem harnstoffhaltige Cremes und Salben. Hochwertige Öl- oder Salzbäder aus der Apotheke können die Therapie unterstützen.

Unerträglicher Juckreiz

Mit der Schuppenflechte „verwandt“ ist die Neurodermitis (atopisches Ekzem). Diese chronische Hauterkrankung verläuft ebenso in Schüben. Sie beginnt oft schon im frühen Kindesalter. Charakteristischerweise leiden Neurodermitiker unter sehr trockener Haut. Bei akuten Entzündungsschüben zeigen sich rote, schuppende und juckende Hautveränderungen – oftmals in den Gelenkbeugen, am Hals und im Gesicht.

Die Veranlagung zu Neurodermitis wird vererbt. Unterschiedlichste Faktoren können dann einen Schub auslösen. Dazu zählen beispielsweise Klimawechsel, Infektionskrankheiten sowie Unverträglichkeiten gegenüber Blütenpollen, Nahrungsmitteln oder Hausstaub.

Ist die Haut stark entzündet, wird der Arzt verschreibungspflichtige Kortisonpräparate verordnen. Alternativ stehen so genannte Immunsuppressiva zum Auftragen auf die betroffenen Hautstellen zur Verfügung. Entsprechende Salben enthalten Wirkstoffe wie Tacrolimus oder Pimecrolimus. Auch diese muss der Arzt verordnen.

Rund ums Jahr ist es darüber hinaus unerlässlich, die trockene Haut typgerecht zu pflegen. Milde Hautreinigungsprodukte und medizinische Gesichts- und Körperpflegemittel aus der Apotheke, die Feuchthaltefaktoren und juckreizlindernde Komponenten enthalten, gelten als Pflegemittel der Wahl. Ölbäder können die Therapie ergänzen.

Fußpilz: Hartnäckiger Begleiter

Wenn die Haut unangenehm juckt und gerötet ist, verbirgt sich oftmals eine Pilzerkrankung hinter den hartnäckigen Beschwerden. Verbreitet ist vor allem der Fußpilz, medizinisch als Tinea pedis bezeichnet. Häufig wird die Erkrankung durch Fadenpilze, seltener durch Schimmelpilze oder Hefen hervorgerufen. Im feucht-warmen Milieu zwischen den Zehen findet der Krankheitserreger ideale Wachstumsbedingungen.

Eine konsequente Behandlung ist unerlässlich, um den Pilz loszuwerden. Die medikamentöse Therapie ist dabei wichtig: So verhindert man, dass sich der Krankheitserreger auf andere Körperregionen oder die Zehennägel ausbreitet. Rezeptfrei in der Apotheke gibt es eine Reihe wirksamer Salben, Cremes und Sprays, die auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen werden.

Sie enthalten Wirkstoffe wie Bifonazol oder Clotrimazol. In der Regel dauert die Therapie ein bis vier Wochen. Darüber hinaus gibt es seit einiger Zeit ein Mittel mit Langzeitwirkung, das man nur ein einziges Mal auftragen muss. Ob die Lösung mit dem Wirkstoff Terbinafin für Sie die richtige Behandlung ist, darüber sollten Sie mit Ihrem Arzt und Apotheker sprechen.

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