Rotwein: eine Frage der Menge

Wein soll vor Herzkrankheiten schützen.

Genussmitteln haftet der Ruf an, der Gesundheit wenig zuträglich zu sein. Eine Ausnahme bildet Rotwein. Wissenschaftliche Studien zeigten, dass Rotwein-Trinker ein geringeres Risiko für bestimmte Herz-Kreislauf-Probleme haben. Einen Freibrief für ungehemmten Genuss bedeutet das nicht.

Alkohol ist nicht gleich Alkohol

Dass Menschen in Südfrankreich seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, machte zu Beginn der 1990er-Jahre Wissenschaftler hellhörig. Was hohe Blutfettwerte, Bluthochdruck, Rauchen und andere Risikofaktoren angeht, unterscheiden sich Franzosen wenig von anderen Bewohnern westlicher Industrienationen. Sie trinken jedoch regelmäßig Wein zum Essen.

Auf der Suche nach den wirksamen Substanzen wurden die Wissenschaftler fündig. Alkohol steigert den Anteil des »guten« HDL-Cholesterins im Blut und wirkt der Verklumpung des Bluts entgegen. Wein enthält sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe wie Resveratrol. Diese können der Arteriosklerose vorbeugen. Alles in allem sinkt dadurch bei moderaten Weintrinkern das Risiko für die koronare Herzkrankheit.

In Maßen, nicht in Massen

Die gesundheitsförderlichen Wirkungen lassen sich nur bei Menschen nachweisen, die es mit dem Genuss nicht übertreiben. Mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag für Männer (etwa 200 Milliliter Wein) oder 10 Gramm für Frauen schaden der Gesundheit.

Und Wein ist noch lange kein Arzneimittel. Statt bei erhöhtem Herz-Risiko mit dem Weintrinken zu beginnen, empfehlen Experten, lieber den Lebensstil zu ändern. Rauchstopp und eine gesündere Ernährung hätten einen positiveren Effekt auf die Gesundheit von Herz und Kreislauf.

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