Wunderwaffe Zink

Ein Glast voller Zinkkapseln

Rhinitis, Erkältung, Katarrh oder Nasenschleimhautentzündung – es gibt fast so viele Namen für Schnupfen wie Erreger. Läuft die Nase, fühlen wir uns matt und schlapp, hatte unser Immunsystem einem der 100 bekannten Rhino-Viren nicht viel entgegenzusetzen.

Im Winter wird unser Immunsystem besonders gestresst. Zink hilft, die Abwehrkräfte wieder fit zu machen. Und da liegt der Grund für die Erkältungskrankheiten in den Wintermonaten. Nicht allein das nass-kalte Wetter ist schuld. Es sind die Temperaturschwankungen zwischen drinnen und draußen, die unser körpereigenes Abwehrsystem belasten.

Kommen wir von einem warmen Raum in die Kälte, verengen sich untrainierte Blutgefäße so stark, dass die Schleimhäute von Nase und Rachen nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Viren und Bakterien können sich jetzt ungehindert in den oberen Atemwegen festsetzen.

Aufnahme über die Nahrung

Zink nehmen wir mit der Nahrung auf. Größere Mengen sind in Milch und einigen Käsesorten sowie in Nüssen enthalten. Nur ein starkes Immunsystem sorgt trotz belastender Temperaturwechsel für eine gute Durchblutung der Schleimhäute. Was nur wenige wissen: Neben Bewegung und einer vitaminreichen Ernährung spielt Zink eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Viren.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass Menschen, die häufiger als fünfmal im Jahr erkältet sind, meist über zu wenig Zink verfügen. Das Spurenelement wird vom Körper nicht produziert und muss daher über die Nahrung oder über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Zink findet sich vor allem in Rind- und Schweinefleisch, besonders in den Innereien, sowie in Vollkornprodukten, eiweißreichem Fisch und in Meeresfrüchten. Große Mengen sind auch in Eiern, Milch, Nüssen sowie in Camembert, Schmelzkäse und Emmentaler enthalten.

Das Spurenelement stärkt die Immunkraft

  • Zink aktiviert die so genannten Fresszellen. Diese patrouillieren ständig im Blut und räumen vorsorglich alles aus dem Weg, was ihnen fremd erscheint.
  • Gleichzeitig ist Zink an der Produktion spezieller Killerzellen beteiligt, die infizierte Gewebeteile erkennen und zerstören.
  • Zink fördert die Bildung von Zytokinen: Diese Botenstoffe sorgen für die Kommunikation innerhalb des Immunsystems – u.a. senden sie das Signal zur Erhöhung der Körpertemperatur.
  • Einen besonderen Virenschutz bietet Zink, wenn es mit Histidin und Vitamin C kombiniert ist. Histidin ist ein wichtiger Eiweißbaustein, der Zink bindet und seine Aufnahme vom Darm ins Blut sowie den Transport im Blut ermöglicht. Histidin erleichtert damit die Verwertbarkeit von Zink. Das Vitamin C erhöht die immunstärkende Wirkung zusätzlich.

Unser Immunsystem

Das Abwehrsystem unseres Körpers dient dem Organismus vornehmlich zum Schutz vor Krankheitserregern und Fremdstoffen, die von außen eingedrungen sind. Die sogenannte unspezifische Abwehr des Immunsystems ist angeboren und besteht aus zellzerstörenden Proteinen sowie Fress- und Killerzellen, die sich – unspezifisch – gegen den Organismus richten.

Sie stürzen sich auf alles, was ihnen fremd erscheint. Die erworbene spezifische Abwehr bekämpft Infektionen. Lymphozyten und Plasmazellen (sie bilden Antikörper) gehen gezielt gegen bestimmte Krankheitserreger vor. Kinder sind krankheitsanfälliger, da ihr Immunsystem noch nicht komplett ausgebildet ist.

Die spezifische Abwehr kann sich aufgrund eines Defektes auch gegen den eigenen Organismus richten. Dann spricht die Medizin von Autoimmunerkrankungen. Dazu zählen Multiple Sklerose, Diabetes Typ I und rheumatoide Arthritis. Bei einer Allergie „schießt das Immunsystem über“, es bekämpft u.a. Stoffe wie Blütenpollen, die völlig harmlos sind.

Weitere Hilfen gegen Erkältung

Effektiv ist eine Schwitzkur. Trinken Sie heißen Lindenblütentee. Dann lassen Sie 37 Grad warmes Wasser in die Wanne ein und geben einen Heublumenextrakt hinzu. Beenden Sie das Bad nach nur drei Minuten. Wickeln Sie sich in ein frisches Laken und legen Sie sich gut zugedeckt ins Bett. Schon bald wird Ihnen der Schweiß ausbrechen. Bleiben Sie noch eine halbe Stunde liegen. Ziehen Sie frische Wäsche an und ruhen Sie sich eine weitere Stunde aus.

Weitere Tipps:

  • Gehen Sie in die Sauna.
  • Duschen Sie abwechselnd warm und kalt.
  • Legen Sie sich einen warmen Halswickel an.
  • Machen Sie ein Kopfdampfbad mit Apfelessig.
  • Spülen Sie Ihre Nase mit Salzwasser.
  • Halten Sie Ihre Füße warm, tragen Sie stets dicke Socken.
  • Befeuchten Sie die Raumluft (am besten mit feuchten Tüchern auf den Heizkörpern).

Zink kann noch viel mehr

Eine US-Studie an 100 Teilnehmern mit einer Erkältung im Anfangsstadium hat gezeigt: Wer alle paar Stunden eine Zinktablette lutscht, beschleunigt die Genesung um drei Tage. Solche Lutschtabletten können auch Mundgeschwüre und Halsschmerzen schneller abklingen lassen. Die Stärkung der natürlichen Abwehr durch Zink ist von Nutzen bei Gelenkrheuma und chronischem Müdigkeitssyndrom.

Auch die Bildung von Sexual- und Schilddrüsenhormonen wird durch das Spurenelement unterstützt, das somit bei Fruchtbarkeitsstörungen helfen kann. Außerdem unterstützt Zink die Therapie bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Diabetiker sollten es ebenfalls zuführen, da es den Insulinspiegel hebt. Ferner fördert das Spurenelement die Heilung von Verletzungen und Hautreizungen und ist gut für das Wachstum von Haaren und Nägeln.

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