Ein krankes Herz schmerzt in der Seele

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Nur wenige wissen, wie stark koronare Herzkrankheiten die Seele belasten können. Wir geben guten Rat zum Thema. Die Diagnose einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, die Angst vor Herzinfarkt oder einer Operation – das müssen die meisten Patienten erst einmal verkraften. Unter Ärzten gilt der Umgang mit Koronarkranken als sehr schwierig. Diese Patienten neigen dazu, ihre Krankheit zu verdrängen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass sie resignieren.

Ängste und Schuldgefühle bei den Patienten

Die wenigsten sind bereit, einen Infarkt oder einen chirurgischen Eingriff am Herzen bewusst als Chance für einen Neubeginn anzusehen. So bereitet heute eine Umgehungsplastik (Bypass-Operation) zur Überbrückung einer verengten Gefäßstrecke kaum noch Probleme. Aber der Patient muss lernen, damit zu leben. Für Menschen mit Herzinfarkt gilt: Ihre Chancen und die weiteren Aussichten hängen sehr von ihrer seelischen Verfassung ab.

Leider ist es noch immer üblich, diese Patienten einer gnadenlosen Aufklärungskampagne zu unterziehen. Der Arzt forscht nach Risikofaktoren und droht dem Patienten: Hat der Betroffene geraucht? Ist er übergewichtig oder hat er sich falsch ernährt? So meint er, selbst an seiner Krankheit schuld zu sein. Der Patient ist dann tief verängstigt. Ein Gefühl großer Verunsicherung macht zu schaffen.

Risikofaktoren können entscheidend zu einer Herz-Kreislauf-Erkrankung beitragen. Aber eine koronare Herzkrankheit ist oft die Folge unserer technologisierten Um- und Arbeitswelt, die der Einzelne oft nicht beeinflussen kann.

Größere Chancen durch Nachbehandlung

Leider nehmen nicht alle Infarkt-Patienten das Angebot, nach dem Krankenhausaufenthalt eine Rehabilitationsklinik aufzusuchen, an. Doch gerade diese Anschlussbehandlung ist von entscheidender Bedeutung dafür, wie sich der weitere Gesundheitszustand entwickelt.

Wesentlich ist vor allem, dass der Kranke dort eine gründliche Untersuchung und Beobachtung unter alltagsähnlichen Bedingungen erhält. Auf diese Weise können die Ärzte am besten herausfinden, welche maßgeschneiderte medikamentöse Behandlung notwendig ist.

Darüber hinaus bietet die Klinik dem Patienten Bewegungstherapie, Diätempfehlungen und Gespräche an, die er für sein weiteres Leben dringend braucht. Der Aufwand lohnt sich immer: Patienten, die auf diese Weise nachbetreut werden, leiden seltener an Herzbeschwerden. Sie müssen aber darüber hinaus bereit sein, mit den Ärzten zusammenzuarbeiten. Sie sind psychisch stabiler und kommen besser im Alltag zurecht.

Eine gute Empfehlung: Herzgruppen

Experten empfehlen: Ebenso wichtig wie ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik wird danach der Kontakt und der Besuch bei einer Herzgruppe. Dort finden Betroffene unter anderem eine gezielte Bewegungstherapie, die genauso wichtig ist wie die Medikamente vom Arzt. Körperliche Aktivität wie Ausdauertraining bewirkt nicht nur eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Es hat auch zahlreiche weitere schützende Effekte für das Herz-Kreislauf-System.

Durch regelmäßiges Training senken Patienten den Blutdruck und unterstützen eine Gewichtsabnahme. Bewegung beeinflusst darüber hinaus die Blutfette (Triglyceride, Cholesterin) und die Folgen eines Diabetes mellitus positiv. Ein weiterer großer Vorteil: Sport stabilisiert die Psyche durch den Abbau von depressiven Verstimmungen und wirkt stressentlastend.

Die soziale Unterstützung durch die Gruppentherapie gilt ebenso als ein wichtiger Aspekt. Die Gespräche mit anderen Herzkranken und vor allem der Kontakt mit dem Arzt in der Gruppe helfen, die Krankheit psychisch zu verarbeiten.

Neue Freunde und mehr Lebensfreude

In vielen Fällen entstehen in der Gruppe Freundschaften, die durch gemeinsame Unternehmungen Freude in den Alltag bringen. Und wichtig: Herzgruppen geben die Möglichkeit, das Wissen über die eigene Krankheit zu vertiefen. Sie machen die Risikofaktoren, die sie verursachen, bewusst.

So erlernen Sie einen gesunder Lebensstil und einen sorgfältigen Umgang mit den verordneten Medikamenten. Der Patient wird im Idealfall zum Experten seiner eigenen Krankheit. Und automatisch bessert sich dann ebenso das seelische Wohlbefinden.

Schmerzmittel können Blutdruck erhöhen

Rezeptfreie Schmerz-, Abführ- und Grippemittel können die Wirkung von Medikamenten gegen Bluthochdruck (Hypertonie) vermindern. Wer beispielsweise regelmäßig Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen oder Naproxen einnimmt, steigert seine Blutdruckwerte um 3 mm Hg bis 4 mm Hg. Dieser leichte Anstieg kann laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) bei Hochdruckpatienten das Risiko für Folgeschäden wie einen Schlaganfall erhöhen.

Wenig rauchen schützt nicht vor Herzschäden

Schon drei Zigaretten am Tag können das Herz-Kreislauf-System schädigen. Das ergab eine Langzeitstudie kanadischer und US-Forscher. Die Forscher vermuten, dass der inhalierte Feinstaub bei wenigen Zigaretten Herz und Gefäßen schadet. Wer es trotz der gesundheitlichen Risiken nicht schafft, auf Nikotin zu verzichten, sollte spätestens ab 60 Jahre einen aussagekräftigen Herz-Check machen lassen. Das beugt unter Umständen einem Infarkt vor.

Mit einer Magnetresonanz-Angiographie (MRA) kann der Arzt ohne Strahlenbelastung in einer einzigen Untersuchung die Herzklappen, die Herzmuskulatur und die Herzdurchblutung beurteilen. Informationen zu Herzgruppen in Ihrer Nähe und zum Thema Koronare Herzkrankheiten gibt es bei den Krankenkassen und unter www.herzstiftung.de

Quelle: Fit + 50 4-10

Foto: © JPC-PROD – Fotolia.com

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