Durchfallerkrankungen immer häufiger

Eine junge Frau sitzt auf der Toilette

Durchfallerkrankungen werden in ihrer Gefährlichkeit oft unterschätzt und sind weitaus häufiger als vielfach angenommen: Jeder dritte Deutsche ist mindestens einmal im Jahr von akutem Durchfall betroffen. Während dieses für Erwachsene meist nur unangenehm und lästig ist, kann es für Kinder und besonders für Babys eine schwere gesundheitliche Bedrohung darstellen.

Die neue „Familien-Aktion Gesunder Darm“ hat sich zum Ziel gesetzt, über die Gesundheitsgefahren von Durchfall sowie über schnell wirksame, natürliche Behandlungsmethoden aufzuklären.

Gefahr Flüssigkeitsverlust

Zu einer gesundheitlichen Bedrohung bei akutem Durchfall kann der große Flüssigkeitsverlust werden. Denn schon ein Verlust von fünf Prozent des Körpergewichts ­ das sind bei einem acht Kilo schweren Kind gerade einmal 400 Gramm ­ reichen für eine lebensbedrohliche Situation aus. Dann ist der Gang zum Arzt unumgänglich.

„Zum einen droht der Organismus auszutrocknen“, erklärt der Kinderarzt Prof. Dr. Michael Radke, Chefarzt im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann und Experte der Familien-Aktion Gesunder Darm, „zum anderen werden dem Körper mit der Flüssigkeit lebenswichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium entzogen.“

Normalisierung der Darmflora

Bei akutem Durchfall lautet eine wichtige Behandlungsmaßnahme, die Darmflora durch geeignete Medikamente wieder zu normalisieren. Präparate mit natürlich wirksamen Milchsäurebakterien in hoher Konzentration helfen gezielt, die gestörte Darmflora zu regenerieren und die schlimmsten Beschwerden rasch zu lindern.

Tees, Mineralwasser ohne Kohlensäure, Saftschorlen und Elektrolytlösungen sind außerdem wichtig, um den Flüssigkeits- und Salzverlust rasch wieder auszugleichen

Schutzreaktion des Körpers

Akuter Durchfall ist meist eine Schutzreaktion des Körpers: Er will eingedrungene Krankheitskeime oder Gifte so schnell wie möglich wieder los werden. Begleitet wird der Durchfall in der Regel von Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Bauchschmerzen. „Diese plötzlichen Magen-Darm Beschwerden sind zwar meist harmlos, können in bestimmten Fällen aber auch sehr gefährlich sein“, erläutert Prof. Radke.

Stress oder andere psychosomatische Beschwerden wie etwa Angst, die Einnahme von Alkohol oder anderen Giften, falsche Ernährung oder Unverträglichkeitsreaktionen können Durchfall auslösen. Prof. Radke: „Am häufigsten treten die Beschwerdn jedoch nach Infektionen mit Viren, Bakterien oder Protozoen auf.“

Keime sind allgegenwärtig

Die Keime können über rohe oder verdorbene Speisen aufgenommen werden, sich im Trinkwasser, in Eiswürfeln oder im Wasser des Swimmingpools am Urlaubsort befinden. Fernreisen sind eine besondere Gefahr für unser Verdauungssystem:
Jeder zweite Urlauber erleidet während der Reise eine akute Magen-Darm-Attacke.

Auch Kindergärten stellen eine große Risikoquelle dar, hier kommt es häufig zu Salmonellen- oder Rotaviren-Infektionen. Vom Kontakt mit dem Erreger bis zum Auftreten erster Krankheitssymptome wie Magengrummeln, Unwohlsein, Temperaturanstieg oder Schwindel vergehen oft nur wenige Stunden.

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