Nehmen Sie Ihre Venen in Schutz

Schuhe mit hohen Absätzen schaden den Venen vor allem im Sommer.

Sommerhitze macht den Beinen Stress. Schuld ist der aufrechte Gang. Seit der Mensch mit geradem Rücken durch die Welt geht, muss das Blut von den Beinen zum Herzen gegen die Schwerkraft transportiert werden. Eine enorme Belastung für das Venensystem.

Diesen schwierigen Fall hat die Natur mit einem Trick gelöst. Sie hat in den Venen kleine Klappen eingebaut. Sie öffnen sich nur in eine Richtung, wie eine Schleuse. So sollen sie verhindern, dass das Blut – strömt es erst nach oben – wieder zurücksacken kann.

Defekte Venenklappen führen zu Krampfadern

So weit die Theorie. Doch sieht die Praxis in vielen Fällen anders aus. 80 Prozent der Frauen, so schrieben vor kurzem noch britische Wissenschaftler in einer Fachzeitschrift, leiden unter einer „chronisch venösen Insuffizienz der Venenklappen“. Das bedeutet nichts anderes, als dass die kleinen Schleusentore defekt sind. Sie schließen nicht mehr richtig, das Blut sackt nach unten in die Beine. Das hat Folgen:

Schwellungen, Wassereinlagerungen in den Beinen, Krampfadern und Schmerzen. Der Rückstau des Blutes übt starken Druck auf die Venenwände aus. Sie werden porös, die Venenklappen undicht. Wenn sich die Adern sichtbar nach außen durch die Haut drücken, ist das Problem fortgeschritten. Und Sie haben Krampfadern.

Darum betonen Mediziner, wie wichtig es ist, bei den ersten Anzeichen (Spannungsgefühl, schwere Beine) etwas zu unternehmen. In diesem Fall stärken Sie die Venen am besten mit natürlichen, pflanzlichen Mitteln und entstauen so die Beine.

Auszüge aus der Rosskastanie (z. B. in Venostasin als Retard-Kapseln, rezeptfrei in der Apotheke) sind in der Lage, schadhafte Stellen in den Venen abzudichten. Das entlastet die Gefäße und die Beine schwellen nicht mehr an.

Bewegung macht schöne Beine

Wichtigstes zusätzliches Mittel ist Bewegung. Diese stärkt die Muskulatur in den Beinen und unterstützt damit den Bluttransport. Bei jeder Bewegung erzeugen Sie Druck auf die Wände der Venen, der das Blut dadurch zusätzlich nach oben drückt.

Man spricht deshalb von der „Wadenmuskelpumpe“.Gerade wer viel sitzt oder steht, treibt am besten Sport als Ausgleich. Radfahren und Schwimmen sind empfehlenswert. Bewegung tut dem ganzen Körper gut: Unsere Venen profitieren von jedem Schritt, den wir gehen.

Venen wollen gehen, nicht sitzen und stehen. Jede Bewegung stärkt die Venenpumpe. Und es gibt noch mehr, was die Venen unterstützt:

  • So oft wie möglich die Beine hoch lagern zum Beispiel.
  • Sehr empfehlenswert: kalte Güsse und Wechselbäder. Denn sie regen die Blutzirkulation an und haben einen Trainingseffekt auf die Gefäße.
  • Tragen Sie weite Hosen und Strümpfe, die nicht einschnüren, sonst riskieren Sie einen Blutstau in den Beinen.
  • Kompressionsstrümpfe üben Druck auf das Gewebe aus. Das entlastet die Venen. Der Arzt verordnet Ihnen bei Bedarf medizinische Kompressionsstrümpfe, die individuell angefertigt sind.

Das schadet den Venen

Folgende Dinge schaden unseren Venen. Dazu gehört:

  • Hitze. Ob Sonnenbad, Sauna, Vollbad oder Solarium. Wärme erweitert die Blutgefäße und begünstigt das weitere Anschwellen des Gewebes.
  • Übergewicht belastet den Körper und das Adersystem – vor allem in den Beinen, die dieses Gewicht tragen müssen.
  • Hohe Absätze verlagern das Körpergewicht auf den Fußballen. Die Wadenmuskeln kommen dann beim Gehen nicht ausreichend zum Einsatz.
  • Nikotin und Alkohol schaden dem Bindegewebe, das die Blutgefäße umhüllt. Erschlafft es, dehnen sie sich unter Umständen weiter aus.

Quelle: Maron Klein

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