Lein-Saat

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Als eine der ältesten Kulturpflanzen ist der Lein weltweit angebaut. Diese 20 bis 100 cm große, ein- bis zweijährige Pflanze aus der Familie der Leingewächse (Linaceae) hat eine dünne spindelförmige Wurzel.

Ihr runder, steifer, im oberen Teil manchmal verzweigter Stiel ist dicht mit graugrünen, dreinervigen, am Rand glatten Blättern besetzt. Die wechselständigen und sitzenden 2-3 cm langen und 3-5  mm breiten Laubblätter verschmälern sich am Grunde oft stielartig. Die unteren Blätter sind lanzettlich bis linear-lanzettlich, die mittleren nur lineal-lanzettlich geformt. Die oberen und die unteren Blätter sind kleiner als die mittleren. Die Form der oberen Blätter ist nach außen grannenartig zugespitzt. Die lockeren, rispigen Blütenstände.

Anwendung

Der Leinsamen wird als ganzer oder zerstoßener Samen, als Brei, Mehl, oder Öl angewendet. Zerstoßener Leinsamen wird für erweichende, lindernde Umschläge bei lokalen Entzündungen, Seitenstechen, Koliken, Muskelschmerzen und Prellungen angewendet. Die Flüssigkeit von zerstoßenem, abgekochtem Samen ergibt ein hochwertiges Gurgelwasser.

Mit ebenso zubereitetem Sud werden Einläufe gemacht, und Leinöl mit gelbem Wachs fördert die Heilung von Wunden. Auch gegen chronische Verdauungsschwäche gut anwendbar, ebenso bei Brandwunden, wobei Leinöl / süße Mandelmilch – Mischungen aufgetragen werden. Als Schleimzubereitung gegen Gastritis und Enteritis.

Auch Gesunde können frisch geschrotenen Leinsamen 3x täglich essen, mit Honig gesüßt z.B. in Quarkspeise. Für eine Abkochung 1 Eßlöffel auf 1 Tasse kurz aufkochen. Zur Auflage 1 Teelöffel in heißem Wasser verrühren. Zur Zubereitung eines Leinsamenschleims 2 bis 3 Esslöffel eines geschroteten bzw. zerkleinerten Leinsamen.

Hinweise

Tinkturen nur vom Arzt verschreiben lassen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Flachs
  • Leinkörnle
  • Haarlinsen
  • Haar
  • Leinwanzen
  • Lein (Saat-)

Nebenwirkung

  • Bei Beachtung der Dosierungsanleitung, d.h. bei genügend Flüssigkeitszufuhr keine.
  • Ansonsten können Blähungen, Bolusobstruktionen oder sogar ein Ileus (Verengung oder Verschluss eines Darmabschnittes) auftreten.
  • Eine Behinderung der Resorption anderer Arzneimittel ist möglich.

Vorkommen

Standort: als alte Kulturpflanze weltweit angebaut.

Wirkstoffe

Ballaststoffe (Hemizellulose, Zellulose und Lignin), fettes Öl, Schleim, Proteine und Blausäureglykoside

Wirkung

Bei innerer Anwendung wird wegen des Quellungsvermögens des Leinsamens die Masse des Darminhalts vermehrt und durch den Dehnungsreiz die Peristaltik gefördert. Äußerlich wirkt Leinsamen schleimhautschützend.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe L