Diabetes: Fahrplan für ein gesundes Herz

Eine Ärztin hält einen Apfel und ein Herz aus Plastik

Pro Jahr sterben in Deutschland etwa 28 000 Diabetiker an einem Herzinfarkt. Die Zuckerkrankheit greift das Herz auf vielfältige Weise an. Umso wichtiger ist es zu wissen, dass jeder Einzelne trotz Diabetes enorm viel für die Gesundheit seiner »Pumpe« tun kann.

Wir leben in einer Zeit, in der die Förderung des Herzinfarktes zum Alltag gehört: Etwa 90 von 100 Herzinfarkten resultieren aus einem ungünstigen Lebensstil, gekennzeichnet durch Stress, Rauchen, Bewegungsmangel, Überernährung und zu viel Alkohol. Fünf Faktoren, die allzu oft schlechte Blutfettwerte, hohen Blutdruck, Diabetes und Übergewicht mit sich bringen.

Der Herz-Plan

Gegen diesen mörderischen Lebensstil kann man sich bewusst entscheiden. Das ist gerade in der Anfangszeit Schwerstarbeit, wird aber dafür mit unbezahlbaren Werten belohnt: Gesundheit und Leistungskraft. Fassen Sie den Entschluss zur Lebensstiländerung nicht aus dem Bauch heraus, sondern machen Sie sich einen Plan. Hier sind einige Punkte, die in Ihren Herz-Plan gehören:

Mit dem Arzt zusammenarbeiten

Dieser Punkt steht nicht umsonst an erster Stelle. Stellen Sie sich die Frage, wie zufrieden Sie mit Ihrem Arzt sind: Erklärt er therapeutische Maßnahmen ausführlich? Fühlen Sie sich ernst genommen? Nimmt er sich Zeit für Sie?

Weist er Sie auf Routineuntersuchungen hin, wie auf den jährlichen Besuch beim Augenarzt? Oder auf die Blutabnahme für den HbA1c, auf den jährlichen Herz- und Blutcheck? Wenn Ja, sprechen Sie beim nächsten Besuch an, dass Sie sich vorgenommen haben, Ihren Lebensstil zu verändern. Wenn Nein, suchen Sie sich einen anderen Arzt. Am besten einen, zu dem Sie Vertrauen fassen können und der sich mit Diabetes gut auskennt.

Gewicht abbauen

Bewaffnen Sie sich mit einem Maßband. Messen Sie den Umfang Ihrer Taille. Liegt das Ergebnis bei einem Mann bei über 102 Zentimetern beziehungsweise bei einer Frau bei über 88 Zentimetern, dann zeigt es ein erhöhtes Risiko für das Herz an. Ein weiterer Messparameter ist der Body-Mass-Index (BMI). Um ihn zu berechnen, multiplizieren Sie Ihre Körpergröße in Meter mit sich selbst. Teilen Sie dann Ihr Gewicht durch diese Zahl. Das Ergebnis liegt idealerweise zwischen 25 und 19.

Dann ist alles in Ordnung. Wenn nicht, gibt es heute ausreichend Literatur. In der wird genau erklärt, wie Sie erfolgreich abnehmen können. So zum Beispiel im Ratgeber »Abnehmen ab 50«: Mit dem Programm von Autor und Verhaltenspsychologe Professor Dr. Joachim Westenhöfer zählen Sie nicht nur Kalorien, sondern Sie lernen vor allem, das eigene Verhalten zu ändern.

Rauchen einstellen

Selbst regelmäßiger Sport kann die schädlichen Wirkungen des Rauchens nicht wettmachen: Wer fünf Zigaretten pro Tag raucht, steigert sein Infarktrisiko um 40 Prozent. Bei zehn Zigaretten um 80 Prozent. Wollen Sie das? Es hängt allein von Ihnen ab, wie Sie diese Frage beantworten. Wenn Sie sich gegen Zigaretten entscheiden, hängt es vom Wesen jedes Einzelnen ab, ob der Verzicht besser in Eigenregie oder in einer Gruppe klappt. Fragen Sie zu den verschiedenen Möglichkeiten Ihren Apotheker oder Arzt.

Maßvoller Alkoholkonsum

Maximal zwei Gläser Wein pro Tag dürfen sich Männer gönnen, darüber hinaus schadet Alkohol der Gesundheit mehr als er nutzt. Bei Frauen liegt die Grenze zwischen Wohl und Wehe bei der Hälfte. Die zulässige Maximalmenge sollte man am besten aber nicht ausschöpfen. Eine Faustregel dazu: »mäßig und nicht regelmäßig trinken«. Rotwein scheint für die Gesundheit den günstigsten Effekt zu haben.

Stress abbauen

Die Blutzuckerwerte steigen durch starke seelische Anspannung an. Das verengt die für die Sauerstoffversorgung lebenswichtigen Blutgefäße. Doch schwierige Lebenssituationen kann man nicht einfach abschütteln. Viel wichtiger ist es, in Eigenregie das Stresslevel zu senken. Viele Menschen nutzen dazu Bewegung. Je nach Wesensart eignen sich auch Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

Gesundheitschecks wahrnehmen

Einmal im Jahr gehört das Herz beim Arzt auf den Prüfstand. Er sollte es zunächst per EKG untersuchen, am besten ebenso per Belastungs-EKG. Der Arzt sollte bei der Auswertung vor allem auf die sogenannte QT-Zeit achten. Ist sie stark verlängert, bedeutet das unter Umständen eine Gefahr für das Herz. Fragen Sie nach einem Check der Schlagadern und Blutgefäße.

Nierenschäden, die sich in einem Verlust von Eiweiß (Albumin) über den Urin zeigen, bedeuten ebenso ein höheres Risiko für die Herzgesundheit. Mittels 24-Stunden-Sammelurin oder mit Albuminteststreifen an drei Tagen binnen einer Woche kann der Arzt beginnende Schäden aufspüren. Mit optimalen Blutzucker- und Blutdruckwerten lässt sich eine weitere Zerstörung oft aufhalten.

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