Eiweiß im Urin – höchste Gefahr für die Nieren

Eine Urinprobe im Becher mit einem Testreifen

Die meisten Diabetiker wissen um ihr erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen. Doch nur wenige kennen die Gefahren, die von einer geschädigten Niere ausgehen. Schaden nehmen dadurch auch andere Organe wie das Herz, die Gefäße oder die Augen.

Die diabetische Nierenerkrankung verläuft lange Zeit unbemerkt. Anzeichen für eine geschädigte Niere sind Symptome wie Juckreiz, milchkaffeefarbene Haut, Leistungsschwäche, Kopfschmerzen oder Blutarmut. Deshalb sind regelmäßige Urinuntersuchungen auf den Eiweißstoff Albumin zur Früherkennung besonders wichtig. Bis 20 Milligramm Albumin pro Liter Urin sind normal.

Verschiedene Ursachen

Ein Albumin-Wert zwischen 20 und 200 Milligramm pro Liter ist ein Hinweis auf eine beginnende Nierenerkrankung, die so genannte Mikroalbuminurie. Bei Werten über 200 Albumin pro Liter Urin liegt eine fortgeschrittene diabetische Nierenerkrankung vor (Makroalbuminurie). Körperliche Anstrengung, Harnwegsinfekte, fieberhafte Erkrankungen oder extrem hohe akute Blutzuckeranstiege können das Ergebnis verfälschen, weil die Albuminausscheidung dadurch erhöht wird.

Deshalb muss der Urintest zur Albumin-Bestimmung mindestens dreimal pro Woche durchgeführt werden. Erst wenn zwei von drei Proben erhöhte Werte anzeigen, kann man von einer Nierenschädigung ausgehen. Experten empfehlen, einmal jährlich beim Arzt die Nierenfunktion testen zu lassen.

Bei bereits bestehender Nierenerkrankung sollten die Untersuchungen alle drei Monate stattfinden. Dabei wird auch der Blutdruck über 24 Stunden gemessen, ein Ruhe- und Belastungs-EKG erstellt, die Blutfettwerte bestimmt und der Augenhintergrund gespiegelt.

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