Erkältung & Grippe: Geben Sie Viren keine Chance!

Eine junge Frau putzt ihre Nase

Jeder kennt dieses scheußliche Kribbeln in der Nase und das unangenehme Kratzen im Hals – sichere Anzeichen dafür, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Vor allem in der kälteren Jahreszeit, wenn unzählige Menschen um uns herum husten, niesen und ins Taschentuch schniefen, werden selbst robuste Zeitgenossen Opfer angriffslustiger Erkältungsviren.

Obwohl eine einfache Atemwegsinfektion nicht gefährlich ist, beeinträchtigt sie die Lebensqualität tagelang. Mit knallroter Triefnase, dickem Kopf und quälendem Hustenreiz ist niemand in der Lage, klare Gedanken zu fassen. Gründe genug, dem Übel vorzubeugen und akute Erkältungsbeschwerden gezielt zu lindern. Auf der gesunden Seite ist, wer die wichtigsten Erkältungssymptome frühzeitig erkennt und weiß, was dagegen hilft.

Wie ensteht eine Erkältung

Sind die körpereigenen Abwehrmechanismen geschwächt, dringen Erkältungsviren über Nase und Mund in den Körper ein und vermehren sich. Die Eindringlinge lösen eine Entzündung der Schleimhäute aus. Diese schwellen an und produzieren vermehrt Sekret. So kommt es zu den typischen Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen und erschwerter Nasenatmung. Die Übertragung der Viren erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also beim Sprechen, Husten oder Niesen.

Grippaler Infekt oder Grippe?

Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt häufig mit Halsschmerzen oder Kratzen im Hals und wird bald darauf von Schnupfen, manchmal auch Husten, Kopf- und Gliederschmerzen begleitet. Fieber ist selten. Wenn überhaupt steigt die Temperatur nur geringfügig an. Bei einer echten Grippe hingegen sind die Symptome wesentlich stärker und treten plötzlich auf.

Starke Kopf- und Halsschmerzen, Husten & Co. werden von hohem Fieber begleitet. Manche Patienten werden von Schüttelfrost und Kreislaufbeschwerden geplagt. Eine Grippe ist eine ernsthafte Erkrankung, die lebensbedrohlich werden kann.

Wie vermeiden wir Erkältungen?

Wer in der kalten Jahreszeit einen Bogen um große Menschenansammlungen macht, kann Erkältungsviren auf Distanz halten. Auch der Verzicht aufs Händeschütteln kann verhindern, dass Viren von einem zum anderen wandern. Ist das nicht möglich, hilft häufiges Händewaschen, die Krankheitserreger „abzuspülen“.

Lässt sich das Immunsystem stärken?

Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, viel Bewegung, frische Luft und durchblutungsfördernde Maßnahmen – wie Wechselduschen und regelmäßige Saunabesuche – steigern die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems. Um die Abwehrkräfte in schnupfenreichen Zeiten zu mobilisieren, haben sich pflanzliche Immunstimulanzien wie Roter Sonnenhut (Echinacea) oder wilder Indigo (Baptisia) bewährt.

Auch Präparate mit Extrakten aus dem Lebensbaum (Thuja), der Taigawurzel Eleutherococcus, aus Ginseng sowie aus den Wurzeln einer südafrikanischen Pelargonium-Art haben sich bewährt.

Wie beeinflusst Zink unsere Abwehr?

Zink ist entscheidend an der Bildung von Antikörpern beteiligt und hält außerdem die wichtigen T-Lymphozyten auf Trab. Diese weißen Blutkörperchen werden auch als Killerzellen bezeichnet, weil sie Viren unschädlich machen können. Eine Unterversorgung mit Zink kann zu Fehlfunktionen des Immunsystems führen, die sich vor allem durch eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber viral bedingten Erkrankungen äußern. Die regelmäßige Zufuhr von Zink, zum Beispiel in Form von Zink-Aspartat-Präparaten aus der Apotheke, kann deshalb sinnvoll sein.

Wie werde ich Schnupfen schnell los?

Um die Funktion der Nasenschleimhaut wieder zu normalisieren, haben sich abschwellende Nasentropfen oder -sprays bewährt, die für den kurzfristigen Einsatz im Akutfall gut geeignet sind. Sie enthalten Wirkstoffe wie Oxymetazolin oder Xylometazolin. Für Oxymetazolin konnte in einer aktuellen Studie nachgewiesen werden, dass es die Schnupfendauer sogar verkürzen kann. Nasentropfen mit Salzlösung halten die trockene Nasenschleimhaut feucht.

Was hilft gegen Husten?

Gegen trockenen Reizhusten, der häufig zu Beginn einer Erkältung auftritt, können hustenstillende Medikamente (Antitussiva) zum Einsatz kommen. Produktiver Husten hingegen, bei dem sich Schleim löst, sollte nicht unterdrückt werden. Hier helfen Arzneimittel, die den Schleim verflüssigen und das Abhusten erleichtern. Sie enthalten Wirkstoffe wie Acetylcystein oder Ambroxol.

Was helfen pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke?

Erkältungen gehören seit jeher zu den klassischen Einsatzgebieten pflanzlicher Arzneimittel. Bewährt haben sich unter anderem pflanzliche Hustenlöser mit Thymian und Efeu, Gurgellösungen mit Salbei und Kamille gegen Halsschmerzen, Schwitztees mit Linden- und Holunderblüten, Erkältungsbalsame mit Eukalyptus und Menthol sowie Erkältungstees, in denen unterschiedliche Heilpflanzen ihre Wirkung entfalten. Viele pflanzliche Arzneimittel lindern Erkältungsbeschwerden vergleichsweise sanft und auf natürliche Weise. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten!

Was bringen Erkältungsbäder?

Wer – vor allem zu Beginn einer Erkältung – in die warme Wanne steigt, kann die Selbstheilungskräfte seines Körpers aktivieren und Beschwerden lindern. Die Wärme trägt dazu bei, dass der Körper die Krankheitserreger besonders effektiv bekämpfen kann. Wohltuend auf die Atemwege wirken ätherische Öle, die in Erkältungsbädern ihre Wirkung entfalten. Zusätze wie Eukalyptus- oder Fichtennadelöl erleichtern das Durchatmen. Doch, Vorsicht: Bei Fieber grundsätzlich nicht baden!

Sind Antibiotika bei Schnupfen sinnvoll?

Der Großteil aller Erkältungen wird ausschließlich von Viren verursacht, gegen die Antibiotika nichts ausrichten können. Keinen Sinn macht es also, bei einer klassischen Erkältung zum Antibiotikum zu greifen. Anders sieht es aus, wenn die Erkältung eine bakterielle Superinfektion nach sich zieht – wie eine eitrige Nasennebenhöhlen- oder eine Lungenentzündung. Dann wird der Arzt ein Antibiotikum verordnen, das die Bakterien bekämpft.

Schützt ein überstandener Schnupfen vor erneuter Erkrankung?

Leider nur bedingt, denn es existieren rund 200 verschiedene Erkältungsviren. Hat der Körper eine Virusart erfolgreich bekämpft, wird er beim nächsten Mal wahrscheinlich von einem anderen Krankheitserreger attackiert, gegen den er noch keine Antikörper gebildet hat.

Wieso sind Babys so häufig erkältet?

Das liegt daran, dass das kindliche Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Es muss erst lernen, die unterschiedlichen Krankheitserreger zu erkennen und entsprechende Abwehrkräfte ausbilden. Bis zu zwölf einfache Atemwegsinfektionen pro Jahr gelten bei den Kleinsten noch als normal.

Welche Medizin hilft verschnupften Kindern?

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, weshalb auch ein Großteil der Erwachsenen-Medizin für Kinder vollkommen ungeeignet und teilweise sogar gefährlich ist. Speziell für den Nachwuchs gibt es jedoch Nasentropfen, Hustensäfte und Erkältungsbalsame zum Einreiben, die die Beschwerden zuverlässig lindern. Auch viele Kräutertees sind bereits für Kinder geeignet. Auf der sicheren Seite sind Eltern, die sich mit dem Kinderarzt absprechen und in der Apotheke beraten lassen.

Pro Erkältung einmal Herpes?

Wenn der Hals kratzt und die Nase läuft, blüht vielen Menschen noch ganz was anderes: ein Lippenherpes. Denn dann ist das Immunsystem ist mit der Abwehr der Erkältungsviren beschäftigt – und gegen weitere Angreifer, zum Beispiel Herpes-Viren, schutzlos. Bei den meisten Infizierten schlummern die Herpes-Viren in den Nervenknoten.

Hier warten sie, bis der Körper im Stress und das Abwehrsystem gefordert ist. Diese Gelegenheit ist günstig, um über die Nervenbahnen in Richtung Hautzellen zu wandern. Es gibt keine Therapie, die das Herpes-Virus vernichtet. Aber behandeln kann man die lästigen Viren: Die Wirkstoffe der Melisse zum Beispiel legen sich um die Hautzellen und blockieren die Eintrittstellen des Herpes-Virus. Eine entsprechende Creme aus der Apotheke möglichst rasch nach dem ersten Kribbeln auftragen: Das kann die Herpes-Attacke mildern und verkürzen.

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