Osteoporose vorbeugen und behandeln

Eine Seniorin macht Tai Chi-Übungen

Zahlen, die aufrütteln: In Deutschland leiden acht Millionen Menschen unter Osteoporose, bei Frauen in der Altersgruppe über 70 ist es jede zweite. Jährlich ziehen sich rund 130 000 Bundesbürger einen Oberschenkelhalsbruch und Wirbelbrüche zu – als Folge dieser Krankheit.

Ungesunde Lebensweise begünstigt Osteoporose

Wer leidet unter Osteoporose, dem sogenannten Knochenschwund? Vor allem Frauen: Osteoporose trifft doppelt so viele Frauen wie Männer. Auch Raucher, Bewegungsmuffel und Menschen mit ungesunder Ernährung sind oftmals betroffen. Früher waren es vor allem ältere Menschen, deren Knochen ihre feste Struktur verloren.

Wir kennen alle die Omis, die immer kleiner werden und die ihr „Witwenbuckel“ jedes Jahr weiter beugt. Heute sind immer mehr jüngere Menschen unter den Patienten – ausgelöst durch eine ungesunde Lebensweise: Sie sitzen vor dem Computer statt sich draußen zu bewegen. Sie essen Hamburger und Co. statt Vollkornbrot. Zu viele Genussmittel rauben dem Körper das Kalzium: Dazu gehören Zigaretten, Kaffee (mehr als vier Tassen täglich), Alkohol, Cola… und so weiter.

Es kommt zu einer Unterversorgung mit dem Mineralstoff. Wer diese mit Medikamenten aus der Apotheke ausgleichen möchte: Ein Kombinationspräparat aus Kalzium mit Vitamin D3 wirkt am besten. Denn das Vitamin braucht der Körper, um das Kalzium bestmöglich verwerten zu können.

So viel Kalzium brauchen wir

Kinder und Jugendliche benötigen 1000 bis 1500 Milligramm Kalzium pro Tag, Erwachsene etwas mehr – 1200 bis 1500 Milligramm. Diese Mengen lassen sich laut Verband für Ernährung und Diätetik e. V. (VFED) normalerweise mit der täglichen Nahrung decken.

Zum Vergleich: 100 Milliliter Milch – ein kleines Glas voll – zum Beispiel enthalten zwischen 100 und 150 Milligramm Kalzium. Schwieriger wird dies für Osteoporose-Patienten: Sie haben einen Mehrbedarf und sollten mindestens 1500 Milligramm Kalzium zu sich nehmen. Sind die Knochen schon geschädigt, ist es wichtig, dass kein Mangel an dem Mineralstoff das weitere Fortschreiten der Erkrankung fördert. Mediziner empfehlen, zusätzlich Kalziumpräparate einzunehmen.

Die wichtigsten Naturheilmittel

Vollkornprodukte und alle grünen Gemüse (Brokkoli, Rosenkohl, Erbsen) sind für gesunde Knochen unentbehrlich – wie Milch und Milchprodukte. Deshalb: Suppen, Saucen und Gemüse zum Beispiel mit Parmesan abschmecken. Einen Salat öfter mit einem Joghurt-Dressing anrichten. Milchmixgetränke ersetzen eine Zwischenmahlzeit. Nachspeisen, Salat, Müsli und Gebäck können gut mit Sesamsamen angereichert werden.

Testen Sie Ihre Knochengesundheit

Knochenschwund entwickelt sich allmählich. Wir spüren die Auswirkungen erst, wenn er fortgeschritten und nicht mehr zu „reparieren“ ist. Deshalb gilt es, Osteoporose frühzeitig vorzubeugen. Doch wer ist vor allem gefährdet? Machen Sie den Test:

  • Sie sind weiblich und über 50 Jahre alt?
  • Sie sind männlich und über 60 Jahre alt?
  • Sie haben Kinder geboren?
  • Sie sind Raucher?
  • Sie sind unter- oder übergewichtig?
  • Sie trinken keine Milch und essen keine Milchprodukte?
  • Sie verbringen nur wenig Zeit an der frischen Luft?
  • Gibt es Fälle von Osteoporose in Ihrer Familie?

Wenn Sie mehr als zwei Fragen mit „Ja“ beantworten, kann dies ein Hinweis auf ein Osteoporose-Risiko sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

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