Rheuma – Wenn die Gelenke „sauer“ sind

Bildausschnitt eines Arms mit Gelenkschmerzen

Für Rheuma-Patienten kann jede Bewegung zur Qual werden. Unterstützende Therapie-Maßnahmen erleichtern das Leben. Besonders wichtig sind gesundes Essen und ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt.

Rheuma, das heißt vor allem eines: Schmerzen. Oft beginnt die Erkrankung mit steifen Gelenken – insbesondere morgens lassen sich die Finger nur schlecht bewegen. Im weiteren Verlauf kommt es zu Schwellungen und Überwärmung, meistens zuerst an den Händen oder in den Zehen, später sind Füße und Schultern betroffen. Bei zwei von drei Patienten bleiben auch Knie, Hüfte, Ellbogen oder Wirbelsäule nicht verschont.

Die entzündlichen Prozesse greifen in erster Linie den Knorpel an, ziehen bei fortschreitender Krankheit aber auch Bindegewebe, Bänder, Sehnen und schließlich sogar den Knochen in Mitleidenschaft. Ohne wirksame Behandlung können befallene Gelenke schließlich völlig versteifen, und die Beweglichkeit wird enorm eingeschränkt.

Die moderne Rheuma-Therapie ruht auf drei Säulen:

  • Eine regelmäßige Einnahme wirksamer Medikamente ist in der Regel unvermeidlich, um die Schmerzen zu lindern und eine fortschreitende Gelenkzerstörung zu verhindern.
  • Unterstützende Maßnahmen wie Krankengymnastik, Ergo- und Bewegungstherapie oder auch medizinische Bäder erhalten die Funktionsfähigkeit der Gelenke.
  • Gesunde Ernährung trägt zusätzlich dazu bei, Entzündungsprozesse in Knorpel und Bindegewebe zu hemmen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Säure-Basen-Haushalt des Körpers.

Säure greift den Knorpel an

Beim Verzehr von reichlich Fleisch, Wurst, Käse, Eiern und Sahne entstehen im Körper Säuren, die sich im Knorpelgewebe anreichern können. Dadurch nehmen Wassergehalt und Elastizität der Gelenk-Stossdämpfer ab. Der verstärkte Abrieb führt mehr und mehr zum Verschleiss des Knorpels, und es kommt zu Verformungen, Schwellungen und Entzündungen.

Die Übersäuerung lässt sich durch eine verstärkte Zufuhr basischer Lebensmittel ausgleichen. Geeignet sind Obstsorten wie Banane, Johannisbeere, Kiwi oder Orange, Trockenfrüchte wie Rosinen oder Aprikosen sowie Gemüse – vor allem Spinat, Blumenkohl, Karotten, Kartoffeln, Sellerie, Zucchini, Tomaten und Salat. Ergänzend können basische Vitalstoffe aus der Apotheke die Therapie bei Gelenk-Erkrankungen wirksam unterstützen.

Kurort Badewanne

Die wohltuende Wirkung von Schwefelbädern wird schon seit langem genutzt. Viele Rheumatiker reisen deshalb in spezielle Kurorte wie Bad Nenndorf, Bad Füssing oder Bad Wiessee. Schwefelbäder wirken entzündungshemmend, fördern die Durchblutung, stimulieren das Immunsystem und lindern so die Beschwerden bei rheumatischen Erkrankungen.

Diese Effekte sind auch ohne Kur erreichbar. Die Behandlung lässt sich zu Hause durchführen, in der eigenen Badewanne – mit einem medizinischen Schwefelbad aus der Apotheke, das angenehm nach ätherischen ölen riecht. Als unterstützende Therapie bei Rheuma empfiehlt sich über einen längeren Zeitraum eine zweimalige Anwendung pro Woche.

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