Winterwetter hält viele davon ab, draußen Sport zu treiben. Professor Dr. med. Thomas Wessinghage ist ärztlicher Leiter der Medical Park Kliniken des Tegernseer Tals. Er rät, trotz Kälte und Dunkelheit in Bewegung zu bleiben.
Sport ist gesund. Gilt das auch bei nasskaltem Winterwetter?
Wessinghage: Die gesundheitsfördernden Wirkungen der Bewegung sind nicht an eine bestimmte Witterungslage gebunden. Im Gegenteil: Regelmäßiges Sporttreiben macht den Organismus widerstandsfähig gegen Erkältungen, Hexenschuss und andere lästige Begleiterscheinungen des Winters.
Neben geeigneten Textilien muss im Winter auch das richtige Verhalten der Sportler hinzukommen. Dazu gehört, sich sorgfältig aufzuwärmen. Beginnen Sie auf jeden Fall sanft und vermeiden Sie längere »Stehpausen« zwischendurch. Nicht vergessen: Nach dem Sport schnell trockene Kleidung anziehen.
Was ist bei der Wahl der Sportkleidung zu beachten?
Wessinghage: Moderne Materialien sorgen dafür, dass die Haut ebenso bei intensiver körperlicher Aktivität trocken bleibt. Das Bekleidungskonzept folgt dem Zwiebelschalenprinzip. Mehrere Schichten aus verschiedenen Materialien werden übereinander getragen: direkt auf der Haut leistet Funktionsunterwäsche gute Arbeit. Sie saugt den Schweiß nicht auf, sondern leitet ihn nach außen weiter.
Darüber je nach Außentemperatur eine wärmende Schicht wie einen Fleece-Pulli. Außen eine atmungsaktive, regen- und winddichte Jacke tragen. Nicht vergessen: Handschuhe und Mütze. Bei scharfem Wind nützt eine Schutzbrille.
Müssen sich Menschen mit chronischen Krankheiten auf den Sport bei Kälte vorbereiten?
Wessinghage: Menschen, die an chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, müssen ihre sportlichen Aktivitäten in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abstimmen. Das gilt gerade für schlechte Witterung.
Nicht nur Nässe und Kälte, sondern auch Hitze und Trockenheit können spezielle Verhaltensregeln erforderlich machen: zum Beispiel bei Winterwetter kürzer und dafür intensiver zu trainieren. Gehen Sie am besten direkt von zu Hause los, um nicht hinterher mit nassen Kleidern im Auto sitzen zu müssen.
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