Muskeln, ein Meisterwerk der Natur

Der muskulöse Bizeps eines Mannes

Es ist verwunderlich, dass uns so viele grimmig dreinblickende Menschen begegnen. Um böse zu gucken brauchen wir 54 Muskeln, für eine freundliche Miene nur 43. Haben Sie das gewusst? Oder ist Ihnen bekannt, dass ein gesunder Mensch mehr als 600 Muskeln besitzt?

Bei Männern machen diese etwa 40 Prozent, bei Frauen ein Viertel der Körpermasse aus. Der größte Muskel des Menschen ist der große Rückenmuskel. Er beginnt unterhalb des Schulterblattes und nimmt die gesamte Fläche des Rückens bis zur Hüfte ein. Der Kleinste ist der Steigbügelmuskel, der im Innenohr die Weiterleitung des Schalls beeinflusst.

Vielseitige Funktionen

Muskeln bestehen zu einem großen Teil aus Eiweißen. Sie erfüllen verschiedene Aufgaben im menschlichen Körper: Sie garantieren die Funktion des gesamten Bewegungsapparates. Die notwendige Energie beziehen sie aus den Fetten in der Nahrung. Muskeln verbrennen nicht genügend Fett, wenn sie zu wenig arbeiten. Der Körper legt hartnäckige Fettpolster an.

Muskeln sind maßgeblich an der Sauerstoffversorgung der Körperzellen und am  Abtransport der Schadstoffe beteiligt. Dieser Aufgabe werden sie gerecht, wenn sie gesund und stark durchblutet sind. Schwächt fehlende Bewegung die Muskulatur, bildet sie sich zurück. Versorgung von Händen und Füßen mit Sauerstoff lässt in diesem Fall nach. Der wichtigste Muskel im Körper, das Herz, arbeitet weniger. Als Resultat zirkuliert das Blut langsamer. Schadstoffe lagern sich leichter in den Venen ab und es drohen lebensgefährliche Thrombosen.

Quer und längs gestreift

Mediziner unterscheiden quer gestreifte Muskeln. Sie weisen unter dem Mikroskop ein gleichmäßiges Muster au. Die zweite Kategorie bilden die glatten Muskeln. Zu letzteren gehören die Muskeln, deren Arbeit wir durch unseren Willen nicht beeinflussen. Sie sorgen z.B. dafür, dass wir Gänsehaut bekommen. Auch das Herz arbeitet unabhängig von unserem Willen, obwohl es zu den quer gestreiften Muskeln zählt.

Zu ihnen gehören weiter alle Skelettmuskeln – sie sind über eine Sehne mit den Knochen verbunden. Kraft erzeugt ein Muskel dadurch, dass er sich zusammenzieht. Die umgekehrte Bewegung wird jeweils von seinem Gegenspieler gesteuert. Beugen wir den Arm, arbeitet der Bizeps. Wenn wir ihn wieder strecken, muss der Trizeps ran – der Bizeps entspannt sich.

Kampf dem Muskelkater

Wer kennt die ziehenden Schmerzen, die sich am Tag nach ungewohnten körperlichen Anstrengungen einstellen? Der Muskelkater fährt seine Krallen aus. Er entsteht durch feinste Risse (so genannte Mikrorupturen) in den Muskelfasern. Diese sind unangenehm, aber nicht gefährlich.

Jetzt hilft ein heißes Bad oder ein Besuch in der Sauna. Bewegen sie die betroffenen Muskeln aber sehen Sie von großen Kraftanstrengungen ab. Durch die Versorgung vielen Nährstoffen und Flüssigkeit unterstützen Sie den eigenen Körper bei der Reparatur. Am besten eignen sich Getränke mit viel Magnesium und Kalium, z.B. Mineralwasser oder Fruchtsäfte.

Im Idealfall ensteht kein Muskelkater. Führen Sie ungewohnte Bewegungen zu Beginn nur eine kurze Zeit lang durch, damit der Körper sich daran gewöhnt. Wärmen Sie sich vor jeder Sporteinheit gut aufwärmen und dehnen Sie sich. Beenden Sie das Training nicht abrupt beenden, sondern lassen Sie es langsam ausklingen.

Kraftfutter Magnesium

Magnesium sorgt für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur. Bei Mangel kommt es zu Verspannungen, Verhärtungen oder Krämpfen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt die täglich Einnahme von 300 bis 400 Milligramm Magnesium (geeignete Nahrungsmittel dafür sind Bananen, Bohnen oder Nüsse). Studien zeigen, dass Menschen in den Industrieländern oft weniger als zwei Drittel dieser Mengeaufnehmen. Beugen Sie Magnesiummangel mit Nahrungs-Ergänzungsmitteln vor.

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