Die Welt des Yoga – Teil I

Yoga hat eine lange Geschichte.

Neben dem Autogenen Training und der Feldenkrais-Methode spielt vor allem Yoga als erfolgreiche Wellness-Technik in der westlichen Welt eine wichtige Rolle. Der Ratgeber für Wellness und Gesundheit möchte Sie in einer Artikelserie mit dieser Welt und ihren Formen vertraut machen.

Was ist Yoga?

Der Sammelbegriff Yoga umfasst verschiedene Techniken. Diese sollen helfen, das Bewusstsein der Menschen positiv zu verändern. Längst hat es sich aus der esoterischen Ecke verabschiedet: Es ist für Schüler, Hausfrauen und Berufstätige eine wertvolle Methode geworden.

Sie können sich auf sich selbst rückbesinnen und dadurch Kräfte zu generieren, die Ihnen den Halt geben. Diesen Halt brauchen viele Menschen, um mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft fertig zu werden.

AT und Feldenkrais verändern Bewusstseinsprozesse. Doch Yoga bewirkt tiefe psychodynamische Prozesse im Bewusstsein des Praktizierenden. Das Wort stammt aus dem indogermanischen Sprachkreis (und damit dem Deutschen verwandt) und bedeutet soviel wie „Joch“.

Im damaligen Sprachgebrauch verwendeten die Menschen den Begriff ebenso für das Anspannen von Zugtieren (Ochsen, Pferde). In diesem Sinne bezeichnen viele Experten Yoga als zielgerichtete Methode zur besseren Beherrschung der eigenen Körperfunktionen.

Die Geschichte des Yoga

Ausgrabungen im Indus Gebiet haben eine meditierende Statue zu Tage gebracht, die 2.500 Jahre vor Christus entstanden ist. Diese Technik ist mittlerweile keine spezifisch hinduistische Erscheinung mehr, Jainas und Buddhisten üben sie ebenso aus.

Der klassische hinduistische Yoga schrieb der indische Weise Patanjali in 194 kurzen Merksprüchen nieder. In der uns vorliegenden Form der Yogasutren können jedoch buddhistische Einflüsse über die Jahrhunderte hinweg nicht übersehen werden.

Die unzähligen Formen des Yoga

Es gibt unzählige Formen dieser Technik. Zwei Grundformen sind dominant: Der körperliche und der mentale Yoga. Einer der profiliertesten Lehrer aus Indien hieß Swami Vivekananda (1863 – 1902). Er sprach von vier grundlegenden Formen:

  1. der Karma-Yoga (selbstloses Tun)
  2. der Jnana-Yoga (spirituelle Erkenntnis)
  3. der Bhakti-Yoga (selbstlose Liebe)
  4. der Raja-Yoga (der Beherrschung)

Die indische Philosophie und Yoga sind eng miteinander verbunden. So sehen Experten die Übungen als Mittel zum Überschreiten der Grenzen des individualisierten Bewusstseins.

Die Aufmerksamkeit wird lang und anhaltend auf einen einzigen Gegenstand gerichtet. Vorgeschrieben ist ein bestimmter Sitz, Diät, bewusstes Atmen (Prana) und Enthaltsamkeit. Die mythischen Erzählungen ( z.B. Bhagavad Gita) waren dazu gedacht, die Weisheit der Philosophen in einer einfachen Form zu übermitteln. Im nächsten Artikel befassen wir uns mit dem Raja Yoga des Swami Vivekananda.

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Quelle: Raimund Müller

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