Goldrute, echte

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die bis 1 m hohe Echte Goldrute zählt zur Familie der Korbblütler. Sie überdauert mit einem walzenförmigen, knotigen Wurzelstock, der mehrere aufrechte, im oberen Teil verzweigte, kahle, oberwärts flaumig behaarte Stengel austreibt.

Die wechselständigen Blätter sind im unteren Teil der Pflanze eiförmig bis elliptisch, grob gesägt, kahl oder spärlich behaart, am Grund rasch in den geflügelten Stiel zusammengezogen. Nach oben hin sind die Blätter allmählich kürzer gestielt die obersten sitzend, elliptisch oder lanzettlich und feingesägt bis ganzrandig.

Die zahlreichen Blütenköpfchen stehen in einem traubigen oder schmalrispigen, endständigen Blütenstand, der 7-18 mm lang und 10-15 mm breit ist. Die schmallanzettlichen Hüllschuppen sind häutig berandet und bilden dachziegelartig übereinandergelagert einen walzlichen Hüllkelch.

Von den gelben, zwittrigen, fünfzähnigen Röhrenblüten lassen sich am Rand 8 bis 12 ebenfalls gelbe, weibliche, deutlich längere Zungenblüten unterscheiden. Aus den zwittrigen, fünfzähnigen Röhrenblüten ragen die Griffel mit den Narben und die zur Röhre verklebten Staubbehälter aus der Krone hervor.

Die behaarten, eiförmigen Früchte sind 3-4 mm lang und haben einen Pappus. Die Riesen-Goldrute wird bis zu 2.50 m hoch. Ihre Stängel sind bis zum Blütenstand unverzweigt. Die wechselständigen Blätter sind lanzettlich, beidendig lang zugespitzt, scharf- und feingesägt, beiderseits kahl oder unterseits an den Nerven leicht behaart.

Die 5-6 mm langen Blütenköpfchen stehen aufrecht in dichten Trauben oder schmalen Rispen, an abstehenden, bogig überhängenden Ästen. Die Zungenblüten sind etwas länger als die Röhrenblüten und als die Hülle mit ihren länglichen, stumpfen Schuppen. Die kleine Frucht besitzt einen Pappus.

  • Blütezeit: Echte Goldrute:Juli bis September; Riesen-Goldrute: August bis Oktober
  • Sammelgut: Kraut
  • Sammelzeit: Juli bis Oktober

Anwendung

Anwendungsgebiete: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen und Nierengrieß geeignet. Ebenso zur vorbeugenden Behandlung bei Nierensteinen und Nierengrieß.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 6-12 g Droge, Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Hinweise

Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Goldraute
  • Heidnisches Wundkraut
  • Unsegenkraut
  • Heilwundkraut
  • Machtheilkraut
  • Gülden Wundkraut
  • Petrusstab
  • Wisselnkraut
  • Himmelbrand
  • Pferdskraut
  • Ochsebro

Nebenwirkung

Bei bestimmunggemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Harntee 450 (tassenfertig)
  • Bad Heilbrunner Harntee
  • Quieta Arzneitee Blasen und Nierentee
  • Quieta Arzneitee Nierentee N

Vorkommen

  • Herkunft: Nordamerika, in Europa eingebürgert (Solidago gigantea); fast ganz Europa, Asien, Nordamerika, Nordafrika (Solidago virgaurea)
  • Standort: lichte Wälder, Heiden, Weiden

Wirkstoffe

Echtes Goldrutenkraut, bestehend aus den während der Blüte gesammelten und schonend getrockneten oberirdischen Teilen von Solidago virgaurea, Solidago serotina (syn. S. gigantea), Solidago canadensis und deren Hybriden, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Drogen enthalten Flavonoide, Saponine und Phenolglykoside.

Wirkung

Die Drogen wirken diuretisch (harntreibend), schwach spasmolytisch (krampflösend) und antiphlogistisch (entzündungshemmend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe G