Eibisch

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Diese zu der Familie der Malvengewächsen zählende Pflanze ist eine bis 1,50 m hohe ausdauernde, filzig behaarte Staude. Die zu Beginn spindelförmige Wurzel wird später durch einen waagerechten, fingerdicken, ästigen Wurzelstock ersetzt.

Aus diesem treiben mehrere aufrechte, einfache oder wenig verzweigte, innen röhrige, runde Stängel aus. Die 6-12 cm langen und 3-8 cm breiten Blätter des Eibisch sind wechselständig, kurzgestielt, dick, graugrün und seidig glänzend. Die unteren sind dreieckig-herzförmig, mit 3-5 spitzen Lappen, die oberen eiförmig und schwachgelappt oder grobgezähnt.

Die früh abfallenden Nebenblätter sind lineal und bis zum Grund geteilt. Die hellrosa, kurzgestielten Blüten sind endständig oder stehen in den Blattachseln in wenigblütigen Trauben. Der Außenkelch des Eibisch ist 8- bis 10-teilig, der innere Kelch ist 5-teilig, die Zipfel sind lanzettlich und zugespitzt. Die 5 am Grund bärtigen, 1,5 bis 2 cm großen Blütenkronblätter sind verkehrt-herzförmig.

Die mit dem unteren Teil der Staubfäden des Eibisch verwachsenen, zahlreichen, bis 12 mm langen Staubgefäße, haben purpurrote Staubbeutel. Aus den Fruchtknoten gehen zahlreiche filzige, am Rand abgerundete Früchtchen hervor. Die Samen sind nieren- bis halbmondförmig.

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Sammelgut: Wurzel, Blätter
  • Sammelzeit: Wurzel – Oktober bis November; Blätter – Mai bis Juni

Anwendung

Eibischwurzel:

Anwendungsgebiete: Enzündungen im Mund und Rachenraum und damit verbundener Reizhusten. Leichte Enzündung der Magenschleimhaut.(Pharyngitis (Rachenkatarrh), Tracheitis (Luftröhrenentzündung), Bronchitis, selten bei Gastro-Enteritis.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 6 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • Eibischsirup: 10 g (Einzeldosis)
  • äußerlich als Kataplasma (Salbe)
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für wässrige Auszüge sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Als Sirup nur bei Schleimhautentzündungen anwenden.

Hinweise

Diabetiker müssen den Zuckergehalt von (nach Angabe des Herstellers) … % (entsprechend … Broteinheiten) berücksichtigen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Altheewurzel
  • Heilwurz
  • Samtpappel
  • weiße Malve
  • weiße Pappel
  • Rosenmalve
  • Ibisch
  • Ispe
  • Hülfwurz
  • Hüffwurzel
  • Altthee
  • alter Thee
  • alte Eh

Nebenwirkung

Die Resorption anderer, gleichzeitig eingenommener Arzneimittel kann verzögert werden.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Deutscher Brusttee
  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee
  • Knufinke Broncholind Husten- und Brusttee (Divapharma Knufinke)
  • Ricola Schweizer Kräuterbonbons Eukalyptus-Menthol (Ricola AG)
  • Ricola Schweizer Kräuterzucker (Ricola AG)
  • Galama Tee Nr. 7 Bronchial- und Hustentee (Folkerts GMBH)

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, Westasien
  • Standort: feuchte Wiesen, besonders auf salzhaltigen Böden; Ostseeküste und Salzstellen des Binnenlandes

Wirkstoffe

Eibischwurzel, bestehend aus den getrockneten, ungeschälten oder geschälten Wurzeln von Althaea officinalis, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Schleimstoffe.

Wirkung

Die Droge wirkt reizlindernd; sie hemmt die Aktivität der Flimmerhaare in den Bronchien.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe E