Fenchel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der zwei-oder mehrjährige, stark würzig riechende Gartenfenchel gehört der Familie der Doldengewächse an.

Aus der fingerdicken, spindelförmigen Wurzel des Fenchel treibt im zweiten Jahr ein aufrechter, feingerillter, verzweigter, stielrunder, markiger oder hohler, nach oben ästiger, bis 2 m hoher Stängel. Die unten gestielten und oben sitzenden Laubblätter sind 3- bis 4fach fiederschnittig, die letzen Zipfel sind fädlich und zugespitzt.

Die länglichen, hautrandigen Blattscheiden sind 3-6 cm lang und an der Spitze erweitert. Die Blüten des Fenchel stehen in hüllenlosen Döldchen mit 4-25 ungleich langen Strahlen. Sie bilden eine bis zu 15 cm breite Dolde. Die breiteiförmigen, gelben Kronblätter sind 3/4 bis 1 mm lang und meist etwas breiter.

An der Spitze ist ein halb so breiter, fast quadratischer, nach innen gerollter Lappen. Die etwas eingerollten Staubblätter des Fenchel mit den gelben Staubbeuteln überragen die Blütenkronblätter. Die beiden sehr kleinen Griffel biegen sich bei der Reife zurück. Der Fruchtknoten bringt eine länglich eiförmige, 4-10 mm lange und 2-3 mm breite Spaltfrucht hervor, deren Teilfrüchte deutlich kantig vorspringende Rippen und noch stärker hervortretende Randrippen besitzen.

Anwendung

Anwendungsgebiete: Dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden wie leichte, krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen, Katarrhe der oberen Luftwege.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 5-7 g Droge, 10-20 g Fenchelsirup (entsprechend EB6), 5-7,5 g zusammengesetzte Fencheltinktur (entsprechend EB6) ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Teeaufgüsse, teeähnliche Produkte sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Hinweise

  • Fenchelzubereitungen sollten ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker nicht über längere Zeiträume (mehrere Wochen) eingenommen werden.
  • Bei Einnahme von Fenchelsirup oder Fenchelhonig müssen Diabetiker den Zuckergehalt von … (nach Angabe des Herstellers) BE beachten.
  • Fenchel kann leicht mit anderen, giftigen Doldengewächsen verwechselt werden. Deshalb nur im Fachhandel gekaufte Früchte verwenden!
  • Gegenanzeigen bei Schwangerschaft sind möglich bei Anwendungsformen außer den Teeaufgüssen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Fennkol
  • Finkel
  • Fennekel
  • Fenichl
  • Fenis

Nebenwirkung

Als Nebenwirkungen können in Einzelfällen allergische Reaktionen von Haut und Atemwegen auftreten.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Fenchelhonig N
  • Bad Heilbrunner Verdauungstee
  • Bad Heilbrunner Blutreinigungstee N
  • Bad Heilbrunner Fenchel Tee
  • Bad Heilbrunner Magentee (tassenfertig)
  • Quieta Arzneitee Blutreinigungstee S
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Knufinke Broncholind Husten- und Brusttee (Divapharma Knufinke)
  • Galama Tee Nr. 7 Bronchial- und Hustentee (Folkerts GMBH)
  • Somara N Heilkräuterarznei (Folkerts GMBH)
  • Gastrosecur Tropfen
  • Gastricard N Tropfen

Vorkommen

  • Herkunft: Mittelmeergebiet
  • Standort: in vielen Ländern mit gemäßigtem Klima angebaut

Wirkstoffe

Fenchel, bestehend aus den getrockneten, reifen Früchten von Foeniculum vulgare var. vulgare, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält mindestens 4 % ätherisches Öl.

Wirkung

Förderung der Magen-Darm-Mobilität, in höherer Konzentration spasmolytisch (entkrampfend). Anethol und Fenchon, die ätherischen Öle, wirken im Bereich der Atemwege sekretolytisch (zähflüssiges Sekret lösend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe F