Hopfen

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis 6 m lange Hopfen ist ein zur Familie der Hanfgewächse zählendes, krautiges Schlinggewächs. Die rechtswindenden Triebe sind mit zahlreichen, kleinen Klimmhaken besetzt. Die gegenständigen, langgestielten Laubblätter besitzen eine rundliche bis eiförmige und tief eingeschnittene 3- bis 7-spaltige Blattspreite, mit herzförmigem Grund.

Die grob stachelspitzig gezähnten Lappen sind auf der dunkelgrünen Oberseite rau von dichtstehenden, angedrückten Borsten besetzt. Die Blattunterseite ist nur auf den Adern behaart und hellgrün gefärbt. Die Blattfläche ist mit kleinen, gelben, sitzenden Drüsen besetzt. Die Nebenblätter sind eirund, ganzrandig und mehr oder weniger verwachsen.

Die männlichen und weiblichen Blüten sind auf verschiedenen Pflanzen zu finden. Die bis zu 3 mm langen, fünfzähligen männlichen Blüten stehen in lockeren, rispenartigen, blattachselständigen Trugdolden. Sie besitzen weißlich-grüne, stumpfe Blütenhüllblätter und 5 kurzfädige Staubblätter, die mit den aufrechten Staubbeuteln die Blütenhülle nicht überragen.

Die weiblichen Blüten stehen in zapfenartigen, gestielten Blütenständen. Sie stehen zu viert in der Achsel eines vielfach fehlenden Hochblattes. Die herzförmig zugespitzten, verwachsenen Nebenblätter des Hochblattes vergrößern sich bei der Reife zu einer bis 2 cm langen Fruchtschuppe.

Die Fruchtschuppen verfärben sich von gelbgrün zu gelbbraun und sind am Grund mit gelben Harzdrüsen besetzt. Jede Blüte ist von einem großen, bis 2 cm langen, ovalen Tragblatt umgeben, das den Fruchtknoten umschließt. Dieser entwickelt sich zu einer bis 6 mm langen, hellen Nuss.

  • Blütezeit: Juli bis August
  • Sammelgut: Fruchtstände
  • Sammelzeit: August

Anwendung

Anwendungsgebiete: Befindungsstörungen wie Unruhe und Angstzuständen, Schlafstörungen

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Einzelgabe der Droge 0,5 g.
  • Art der Anwendung: Geschnittene Droge, Drogenpulver oder Trockenextraktpulver für Aufgüsse oder Abkochungen oder andere Zubereitungen.
  • Flüssige und feste Darreichungsformen zur innerlichen Anwendung, äußerlich in Form von Badezusätzen.

Hinweise

Kombinationen mit anderen sedativ (beruhigend, schmerzstillend) wirkenden Drogen können sinnvoll sein.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Hop
  • Hopfenkraut
  • Hopfenkühn
  • Hoppen
  • Hupfe

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind keine bekannt.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Schlaf-und Nerventee (tassenfertig)
  • Bad Heilbrunner Baldrian Hopfen Heilpflanzen Dragées
  • Galama Tonikum (Queisser Pharma)
  • Doppelherz Energie-Tonikum (Queisser Pharma)
  • Nervenruh forte N Beruhiguns-Dragees (Divapharma-Knufinke)
  • Rote Baldrian-Perlen (Zirkulin Werke)
  • Solaguttae Baldrian-Hopfen-Dragees
  • Cysto Fink Kapseln

Vorkommen

  • Herkunft: gemäßigte Zonen Europas, Westasiens
  • Standort: Auwälder, Erlenbrüche; Anbau der weiblichen Kulturpflanzen in gemäßigtem Klima

Wirkstoffe

Hopfenzapfen, bestehend aus den getrockneten Fruchtständen von Humulus lupulus LINNÉ, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält mindestens 0,35 % (V/G) ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt sedativ (beruhigend) und schlaffördernd.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe H