Huflattich, gemeiner

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der winterharte Gemeine Huflattich zählt zur Familie der Korbblütengewächse. Der bis zu 0,5 cm dicke Wurzelstock treibt nach dem Winter Blütenstiele mit je einem Köpfchen aus. Zur Blütezeit sind die mit grünen bis rötlichen Schuppenblättern bedeckten, behaarten Stiele 5 bis 10 cm lang, zur Fruchtzeit beträgt die Länge 30 cm.

Die Blütenkörbchen sind bis zu 13 mm breit. Die weiblichen Zungenblüten (mit Griffel und Fruchtknoten) sind in mehreren Reihen angeordnet. In der Mitte des Köpfchens sitzen auf dem hohlen Blütenboden etwa 35 Scheibenblüten, welche die Pollen zur Befruchtung liefern. Sie besitzen einen unfruchtbaren Fruchtknoten und voll entwickelte Staubblätter.

Aus den Blüten entwickeln sich 3 bis 6 mm lange, mit einer Haarkrone versehene kahle Früchte. Nach der Blüte entwickeln sich die ausschließlich grundständigen Blätter, die am Anfang beidseitig weißwollig-filzig behaart sind und oberseits rasch verkahlen. Der Blattrand ist ein- bis zweifach gezähnt. Die herzförmig-rundliche, 20 bis 30 cm große Blattspreite ist deutlich vom Blütenstiel abgesetzt. Der Blütenstiel ist im Gegensatz zum Stiel der Gemeinen Pestwurz seitlich zusammengedrückt und glatt.

  • Blütezeit: Februar bis Mai
  • Sammelgut: Blätter
  • Sammelzeit: Blätter: Mai bis Juni; Blüten: März bis April

Anwendung

Anwendungsgebiete: Akute Katarrhe der Luftwege mit Husten und Heiserkeit; akute, leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 4,5 bis 6 g Droge, Zubereitungen entsprechend.
  • Die Tagesdosis von Huflattichtee (Droge) und von Teemischungen darf nicht mehr als 10 ug, die Tagesdosis von Extrakten und Frischpflanzenpreßsaft nicht mehr als 1 ug Pyrrolizidinalkaloide mit 1,2-ungesättigtem Necingerüst einschließlich ihrer N-Oxide enthalten.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse, Frischpflanzenpreßsaft oder andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Dauer der Anwendung: Nicht länger als 4 bis 6 Wochen pro Jahr.

Hinweise

  • Von der Anwendung der Blüten und Wurzeln ist abzuraten.
  • Die Dauer der Anwendug sollte 4 bis 6 Wochen pro Jahr nicht überschreiten.
  • Gegenanzeigen: Schwangerschaft, Stillzeit.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart

Nebenwirkung

Die in Huflattichblättern in geringen bis sehr geringen Mengen enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide mit 1,2-ungesättigtem Necinring (z. B. Senkirkin) sind potentiell hepatotoxisch (leberschädigend) und kanzerogen (krebserzeugend).

Präparate

  • Knufinke Broncholind Husten- und Brusttee (Divapharma Knufinke)

Vorkommen

  • Herkunft: ganz Europa, Nordafrika
  • Vorkommen: Wegränder, Felder, feuchttonige Böden, Lehm- und Tongruben, Steinbrüche, Geröllhalden, Bahndämme, Trümmerflächen.

Wirkstoffe

Huflattichblätter, bestehend aus den frischen oder getrockneten Laubblättern von Tussilago farfara LINNÉ, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Gerb- und Schleimstoffe, Inulin und Flavonoide. Huflattichblätter enthalten außerdem wechselnde Mengen von Pyrrolizidinalkaloiden mit einem 1,2-ungesättigten Necingerüst und deren N-Oxide.

Wirkung

Die Droge wirkt auf entzündete Schleimhäute reizlindernd.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe H