Keuschlamm

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Mönchspfeffer, oder auch Keuschlamm genannt, gehört zu den Eisenkrautgewächsen. Seine langstieligen Blätter sind gegenständig und 5- bis 7-fach handförmig geteilt. Die spitzen, lanzettlichen Blättchen sind auf der Oberseite dunkelgrün, auf der Unterseite sind sie weiß und filzig.

Viele kleine Blüten stehen in unterbrochenen, ährenartigen Blütenständen Andere sind quirlartig in den Achseln der kleinen Hochblätter zu finden. Der glockenförmige Kelch ist fünf-zipfelig. Die 6 bis 9 mm lange, außen behaarte Krone ist trichterig und schief zweilippig. Außerdem zeigt sie eine drei-lappige Unterlippe und eine zwei-zipfelige Oberlippe. Die außen fleischige Steinfrucht wird 3 bis 5 mm groß und ist rotschwarz.

  • Blütezeit: Juni bis September

Anwendung

Anwendungsgebiete:

  • Regeltempoanomalien, Prämenstruelle Beschwerden, Mastodynie (Schwellung und Schmerzhaftigkeit der weibl. Brüste vor der Monatsblutung).
  • Hinweis: Bei Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten sowie bei Störungen der Regelblutung sollte zur diagnostischen Abklärung zunächst ein Arzt aufgesucht werden.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: wässrig-alkoholische Auszüge entsprechend 30-40mg Droge.
  • Art der Anwendung: Wässrig-alkoholische Auszüge (50-70% V/V) aus den zerkleinerten Früchten als Flüssig- oder Trockenextrakt zum Einnehmen.

Hinweise

  • Keine Anwendung in der Schwangerschaft.
  • Tierexperimentell wurde eine Beeinträchtigung der Stilleistung gesehen.
  • Wechselwirkung mit anderen Medikamenten:
  • Es sind keine Wechselwirkungen bekannt. Tierexperimentell gibt es Hinweise auf eine dopaminerge Wirkung der Droge; somit könnte eine wechselseitige Wirkungsabschwächung bei Gabe von Dopamin-Rezeptorantagonisten auftreten.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Podlech, Dieter „GU Naturführer Heilpflanzen“, 3.Aufl., Gräfe u. Unzer GmbH München 1991

Lateinische und sonstige Namen

  • Mönchspfeffer

Nebenwirkung

Gelegentliches Auftreten von juckenden, urtikariellen Exanthemen (Hautausschlag).

Präparate

  • Agnucaston
  • Agnucaston Lösung
  • Agnus castus-Hevert
  • Anabol-Hevert
  • Bomaklim
  • Cefanorm forte
  • Hewekliman
  • Strotan 40
  • Strotan Tropfen

Vorkommen

Herkunft: Mittelmeergebiet, Zentralasien

Wirkstoffe

Keuschlammfrüchte, bestehend aus den reifen, getrockneten Früchten von Vitex agnus castus, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung.

Wirkung

Pharmakologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Toxikologie: Es gibt Hinweise, dass wässrig-alkoholische Agnus-castus-Extrakte in vitro die Prolaktinsekretioninhibieren. Humanpharmakologisch ist eine Senkung des Prolaktinspiegels bisher nicht belegt. Zur Pharmakokinetik liegt kein Erkenntnismaterial vor. Systematische Untersuchungen zur Toxologie liegen nicht vor.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe K