Kümmel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis zu 1 m hohe, kahle Wiesen-Kümmel gehört zur Familie der Doldengewächse. Seine fingerdicke, runzelige meist spindelförmige Wurzel ist außen braun und innen weiß. Sie treibt im zweiten Jahr einen aufrechten, kantig gerieften Stängel, der oft schon vom Grund an verzweigt ist.

Die zwei- bis dreifach fiederteiligen, grasgrünen Laubblätter sind im unteren Teil der Pflanze mit scheidig erweitertem Stielgrund gestielt und sitzen im oberen Teil der Pflanze auf den zweilappig geöhrten Blattscheiden. Die Fiederblättchen stehen einander gegenüber, sind stachelspitzig und wiederum fiederspaltig. Das untere Fiederpaar des Hauptstiels steht bei den oberen Blättern nebenblattartig am Scheidengrund.

Die Blüten sind zu 8 bis 16 Döldchen zu mittelgroßen Dolden vereinigt, mit fast aufrechten, geraden, ungleich langen Strahlen. Die Hülle der Dolde, und die Hüllchen der Döldchen fehlen oder bestehen aus nur 1 bis 3 fädlichen Blättern. Auch die Kelchzähne sind fast völlig verkümmert. Die weißen bis rötlichen Kronblätter, sind bis zu 1,5 cm lang und laufen am Ende in ein spitzliches, eingeschlagenes Läppchen aus, das ungefähr bis zum unteren Drittel des jeweiligen Kronblattes reicht.

Die am Ende seitlich umgebogenen, kurzen Griffel stehen auf kegelförmig gedrucktem Griffelpolster. Die bis zu 5 mm lange Spaltfrucht ist unter dem Griffelpolster etwas eingeschnürt. Bei der Reife zerfällt sie in zwei schwach sichelförmige, braune, fädlich gerippte Teilfrüchte.

  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Sammelgut: Früchte
  • Sammelzeit: Juni bis Juli

Anwendung

Anwendungsgebiete: Dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden wie leichte, krampfartige Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Blähungen und Völlegefühl.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 1,5-6 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Frisch zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Käm
  • Kämel
  • Köm
  • Kömen
  • Mattenkümmich
  • Maikimmig
  • Garbe

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Magen- und Darm Tee N
  • Somara N Heilkräuterarznei (Folkerts GMBH)
  • Gastrosecur Tropfen
  • Gastricard N Tropfen

Vorkommen

  • Herkunft: Eurasien
  • Standort: Wiesen, Wegränder; auch als Kulturpflanze

Wirkstoffe

Kümmel, bestehend aus den getrockneten reifen Früchten von Carum carvi LINNÉ, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält ätherische Öle.

Wirkung

Die Arznei wirkt spasmolytisch (krampflösend), karminativ (blähungstreibend), magenberuhigend und antimikrobiell.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe K