Liebstöckel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Liebstöckel aus der Familie der Doldengewächse ist eine bis zu 2 m hohe kahle Pflanze. Der Stängel ist am Grund 5 cm dick, röhrig, stielrung, oben verzweigt die obersten Äste sind gegenständig oder zu 3 quirlig.

Die Blätter sind gestielt, groß, die unteren sind bis zu 0,7 m lang. Die Dolden sind bis 12 cm breit und 12 bis 20 strahlig. Hüll- und Hüllchenblätter sind zahlriech, lanzettlich und weiß hautrandig. Die Blüte ist klein. Die Kronenblätter sind blassgelb und etwa 1 mm lang. Die Frucht ist zusammengedrückt 5-7 mm lang mit 3 vorspringenden Rückenrippen und zwei Randflügeln je Teilfrucht.

Die Blütezeit ist Juli bis September. Zu finden ist Liebstöckel vor allem in Bauerngärten und gelegendlich verwildert in Ödland. Es gibt ihn in fast ganz Europa und Nordamerika allerdings nicht wild. In der Medizin wird Liebstöckel angewandt als harntreibendes Mittel und bei Blasen und Nierenleiden, sowie bei Nierensteinen. Weiterhin wird aus Liebstöckel Likör und Magenschnaps gewonnen.

Anwendung

Anwendungsgebiete: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Durchspülungstherapie zur Vorbeugung von Nierengrieß.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis 4 bis 8 g Droge. Zubereitungen entsprechend.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Hinwies. Durchspülungstherapie: Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten.

Hinweise

Gegenanzeigen:

  • Zubereitungen aus Liebstöckelwurzeln sollten bei akuten entzündlichen Erkrankungen des Nierenparenchyms sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht angewendet werden.
  • Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion.
  • Bei längerer Anwendung von Liebstöckelwurzel sollte auf UV-Bestrahlung sowie intensives Sonnenbaden verzichtet werden.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Podlech, Dieter „GU Naturführer Heilpflanzen“, 3.Aufl., Gräfe u. Unzer GmbH München 1991

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Vorkommen

Herkunft: Europa, Westasien

Wirkstoffe

Liebstöckelwurzel, bestehend aus den getrockneten Wurzelstöcken und Wurzeln von Levisticum officinale, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält ätherisches Öl und Cumarinderivate.

Wirkung

Das ätherische Öl mit Ligustilid wirkt spasmolytisch (krampflösend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe L