Linde, Sommer-, Winter-

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die zur Familie der Lindengewächse zählende Winter-Linde ist ein bis zu 25 m hoher Baum, dessen kräftige, verzweigte Pfahlwurzel weitreichende Seitenwurzeln besitzt. Tief unten am Stamm entspringen kräftige Äste, dann hat der Baum eine flache Krone. Wenn der Stamm unten astfrei ist, bilden die hoch ansitzenden Äste eine kugelige Krone.

Die anfangs fein behaarten, olivgrünen bis rötlichen Triebe haben zerstreute, braune Rindenporen (Lentizellen). Die wechselständigen, langgestielten, oberseits kahlen, unterseits in den Nervenwinkeln rosa behaarten Laubblätter sind etwa 2 bis 10 cm lang, asymmetrisch, am Grund leicht herzförmig, laufen in eine kurze Spitze aus und sind am Rand scharf gesägt.

Der 3- bis 16-blütige Blütenstand ist am Grund mit einem großen, zungenförmigen, bleichgelblichen Tragblatt verwachsen. Die Einzelblütenstiele tragen meist 1 bis 3 Hochblätter. Die fünf etwa 3 mm langen Kelchblätter sind eiförmig zugespitzt. Die 5 länglichen, gelblich-weißen Kronblätter sind 3 bis 8 mm lang.

Die Blüte besitzt außerdem 30 in 5 Bündeln angeordnete, 3 – 8 mm lange Staubblätter und aus einen 5 verwachsenen Fruchtblättern gebildeten Fruchtknoten, dessen Griffel eine fünfteilige Narbe trägt. Die einsamige, kugelige Frucht ist 5 bis 8 mm lang. Die Sommer- Linde besitzt größere Blätter als die Winter- Linde. Diese sind auf der Unterseite weiß behaart. Ihre Blütenstände sind nur 2- bis 8-blütig, die verholzten, sehr harten, fünfrippigen Früchte sind größer als die Früchte der Winter-Linde.

  • Blütezeit: Winter-Linde von Juni bis Juli; Sommer-Linde im Juni
  • Sammelgut: Blütenstand
  • Sammelzeit: Juni bis Juli

Anwendung

Lindenblüten:

  • Anwendungsgebiete: Erkältungskrankheiten und damit verbundener Husten.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 2-4 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Teeaufgüsse, sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Leinbaum

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch treten keine Nebenwirkungen auf.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Husten- und Bronchial Tee N
  • Bad Heilbrunner Erkältungstee N
  • Bad Heilbrunner Lindenblütentee
  • Quieta Arzneitee Lindenblütentee
  • Quieta Arzneitee Erkältungstee
  • Quieta Arzneitee Bronchialtee Brust- und Hustentee N
  • Bad Heilbrunner Kräuter Husten Tropfen N
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Broncholind Erkältungs-Heißgetränk (Divapharma Knufinke)

Vorkommen

  • Herkunft: Europa
  • Standort: Wälder; auch als Kulturpflanze

Wirkstoffe

Lindenblüten, bestehend aus den getrockneten Blütenständen von Tilia cordata und /oder Tilia platyphyllos, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe.

Wirkung

Die Droge wirkt reizlindernd bei Husten und krampfstillend.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe L