Meerträubel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die Meerträubel ist ein niedriger Rutenstrauch ( bis 50 cm) mit einem langen, unterirdischem Wurzelstock. Der Wurzelstock hat eine graue Rinde und weitere lange Ausläufer. Die unteren Äste sind dick und werden mit jeder Verzweigung dünner.

Sie sind steif aufrecht oder aufsteigend, starr, grün, fein gestreift und mehrfach verzweigt. Die Blätter sind ca. 2 mm lang , schuppenförmig und grün mit weißen, trockenhäutigen Rändern. Außerdem sind sie gegenständig, am Grund verwachsen und umfassen den Stängel scheidenartig. Pflanzen mit männlichen Blütenständen haben 4 bis 8 Blütenpaare, jeweils eine Staubfadensäule und mehrere Staubbeutel.

Die Blütenstände sind sitzend oder gestielt. Die weiblichen Blütenstände sind 2blühtig mit meist 3 Paaren von Hochblättern. Die Blüten besitzen ein 1,5 mm langes, röhriges Anhängsel und bestehen jeweils aus einer Samenanlage. Zur Samenreife werden die Blütenstände zu einer kugeligen roten Zapfenbeere mit einem Durchmesser von 6 bis 7 mm.

  • Blütezeit: März bis Mai

Anwendung

Anwendungsgebiete: Atemwegserkrankungen mit leichtem Bronchospasmus (Krampf der Muskulatur der Luftröhrenäste) bei Erwachsenen und Schulkindern.

Dosierung (Einzeldosis, soweit nicht anders verordnet):

  • Erwachsene: Drogenzubereitungen entsprechend 15 bis 30 mg Gesamtalkaloide, berechnet als Ephedrin.
  • Kinder: Drogenzubereitungen entsprechend 15 bis 30 mg Gesamtalkaloide pro kg Körpergewicht.

Hinweis – Höchste Tagesdosis:

  • Erwachsene: Drogenzubereitungen entsprechend 300 mg Gesamtalkaloide, berechnet als Ephidrin.
  • Kinder: 2 ng Gesamtalkaloide pro kg Körpergewicht.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge sowei andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Dauer der Anwendung: Wegen der Gefahr der Trachyphylaxie und der Gewöhnung sind Ephedrakraut- Zubereitungen nur kurzfristig anzuwenden.

Hinweise

  • Hinweis: Ephedrinhaltige Arzneimittel sind Bestandteil der Doping-Liste des IOC und des deutschen Sportbundes.
  • Gegenanzeigen: Angst- und Unruhezustände, Bluthochdruck, Engwinkelglaukom, Hirndurchblutungsstörungen, Prostataadenom mit Restharnbildung, Phäochromocytom, Thyreotoxikose (Überfunktion der Schilddrüse mit schwerem, toxischem Krankheitsbild)
  • Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: In Kombination mit Herzglykosiden oder Halothan: Herzrhythmusstörungen
  • Guanedin: Verstärkung der sympathommimetischen Wirkung von Ephidrin
  • Secale-Alkaloid-Derivaten oder Oxytocin: Entwicklung von Bluthochdruck

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Podlech, Dieter „GU Naturführer Heilpflanzen“, 3.Aufl., Gräfe u. Unzer GmbH München 1991

Lateinische und sonstige Namen

  • Ma Huang

Nebenwirkung

Schlaflosigkeit, motorische Unruhe, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Miktionsstörungen (Störungen des Harnlassens), Tachykardien (stark beschleunigte Herztätigkeit); in höherer Dosierung: drastischer Blutdruckanstieg, Herzrhythmusanstieg, Entwicklung einer Abhängigkeit.

Vorkommen

Herkunft: Nordchina, andere Arten auch in Indien, Pakistan

Wirkstoffe

Ephedrakraut, bestehend aus den getrockneten, im Herbst gesammelten, jungen Rutenzweigen von Ephedra sinicia, Ephedra shennungiana oder anderen gleichwertigen Ephedra-Arten, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Alkaloide; Hauptalkaloid ist Ephedrin.

Wirkung

Im Tierversuch antitussiv (gegen Husten wirkend). Ephedrin wirkt indirekt sypathomimetisch und zentral stimulierend.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe M