Preiselbeere

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis 30 cm hohe, reichverzweigte, niederliegende Preißelbeerstrauch zählt zur Familie der Heidekrautgewächse. Aus den Achselknospen der schuppig beblätterten Ausläufer entspringen oberirdisch die rundlichen, im jungen Zustand flaumig behaarten, später verkahlenden Sprosse.

Die wechselständigen, immergrünen, derben, 1 bis 3 cm langen Laubblätter sind kurzgestielt, meist verkehrt-eiförmig, ganzrandig, vorn abgerundet, oberseits dunkelgrün und unterseits bleichgrün. Ihr schwach gekerbter Rand ist nach unten gerollt. Auf der Unterseite sind die Blätter netznervig und mit braunen, drüsigen Zotten behaart.

Die weißen bis rötlichen Blüten stehen zu 3 bis 10 in Trauben und duften schwach. Der Kelch setzt sich aus 5 dreieckigen, bewimperten Lappen zusammen. Die 8 bis 10 mm lange, offene, innen behaarte Krone ist glockig und überhängend. Sie ist bis zur Hälfte fünfspaltig mit auswärts gekrümmten, spitzen Lappen. Die 10 am Grund behaarten Staubblätter besitzen lang zweispitzige Staubbeutel. Der Griffel überragt die Krone. Die zuerst weißen Früchte reifen zu scharlachroten Beeren und enthalten zahlreiche rotbraune bis 2 mm lange Samen.

Anwendung

Anwendungsgebiete: entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Einzeldosis: 3 g Droge auf 150 ml Wasser als Aufguss oder Kaltmazerat bzw. 100-210 mg Hydrochinon-Derivate, berechnet als wasserfreies Arbutin.
  • Tagesdosis: bis zu 4 x täglich 3 g Droge bzw. 400-840 mg Hydrochinon-Derivate, berechnet als wasserfreies Arbutin.
  • Art der Anwendung: kleingeschnittene Droge

Hinweise

Der Gerbstoffgehalt und der Arbutingehalt ist geringer als bei den Bärentraubenblättern.

Literatur

  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Preiselbeere
  • Preißelbeere
  • Preisselbeere
  • Moosbeere
  • Steinbeere
  • Spreißelbeere
  • Praußbeere
  • Reißelbeere
  • Sprießelbeere
  • Reusch
  • Kräuselbeere
  • Krohnbeer
  • Wilder Buchsbaum

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Vorkommen

  • Herkunft: Nord- und Mitteleuropa, Nordasien, Nordamerika
  • Standort: sandige Nadelwälder, Heiden

Wirkstoffe

Preiselbeerblätter bestehend aus den Blättern von Vaccinium vitis-idaea, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Arbutin, Salidrosid, Catechingerbstoffe und Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt harnwegdesinfizierend, adstringierend (zusammenziehend), appetitfördernd, nervenberuhigend. Sie fördert die Urinabsonderung und verringert zu starken Stuhlgang.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe P