Ringelblume

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die ein- bis zweijährige, bis zu 50 cm hohe, unangenehm harzig riechende Ringelblume zählt zur Familie der Korbblütler. Ihre spindelförmige, faserig verzweigte Pfahlwurzel treibt aufrechte, kantige, mit kurzen, flaumigen Haaren besetzte, meist erst im oberen Teil verzweigte Stängel.

Die wechselständigen, ganzrandigen oder knorpelig gezähnten, auf den Flächen weich behaarten , am Rand kurz bewimperten Laubblätter, haben unten am Stengel eine spatelige Blattspreite und sind stielartig verschmälert. Die oberen Blätter sitzen mit abgestutztem, herzförmigem Grund am Stängel, sie sind lanzettlich bis verkehrt-eiförmig.

Die ungefähr 2 bis 5 cm breiten Blütenköpfe stehen einzeln an den Enden der beblätterten Stiele. Die schüsselförmige Hülle besteht aus lanzettlichen, zugespitzten, wimperig behaarten Hüllschuppen. Die zahlreichen, etwa 15 bis 20 mm langen, dottergelben bis orangegelben Zungenblüten sind doppelt so lang wie die Hülle.

Das Innere des Blütenköpfchens besteht aus zahlreichen, kleinen, trichterförmigen, dotter- bis orangegelben Scheibenblüten. Bei Kultursorten sind die Scheibenblüten oft alle in Zungenblüten umgewandelt. Die zwittrigen Scheibenblüten sind infolge der Verkümmerung des Fruchtknotens stets unfruchtbar. Deshalb bilden ausschließlich die weiblichen Strahlenblüten Früchte aus. Diese sind eingekrümmt und fast kahnförmig. Die inneren Früchte sind eingerollt, die äußeren dreiflügelig und auf der Rückseite quer gerieft.

  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Sammelgut: Blüten
  • Sammelzeit: Juni bis August

Anwendung

Ringelblumenblüten:

  • Anwendungsgebiete: Innere, lokale Anwendung: entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
  • äußere Anwendung: Wunden, auch mit schlechter Heilungstendenz. Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür).

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • 1-2 g Droge auf 1 Tasse Wasser (150 ml) oder 1-2 Teelöffel (2-4 ml) Tinktur auf 250-500 ml Wasser oder
  • als Zubereitung in Salben entsprechend 2-5 g Droge in 100 g Salbe.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge zur Bereitung von Aufgüssen sowie andere galenische Zubereitungen zur lokalen Anwendung.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart

Lateinische und sonstige Namen

  • Goldblume
  • Regenblume
  • Ringelrose
  • Sonnenwende
  • Studentenblume
  • Weinblume
  • Ringelken
  • Ringeln
  • Butterblume
  • Dotterblume
  • Totenblume

Nebenwirkung

Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Präparate

  • Ringelblumensalbe (Bad Heilbrunner)
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Schaebens Ringelblumensalbe
  • Massageöl mit Arnika (Weleda)
  • Zirkulin Bein-Creme mit Roßkastanien (Heilshorner)
  • Ringelblumensalbe mit Carotin (Plosspharma)

Vorkommen

  • Herkunft: Mittel-, Ost- und Südeuropa
  • Standort: Schutt, Friedhöfe, kultiviert in Gärten

Wirkstoffe

Ringelblumenblüten, bestehend aus den getrockneten Blütenköpfchen oder den getrockneten Zungenblüten von Calendula officinalis, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Flavonoide sowie Carotinoide und ätherisches Öl.

Wirkung

Förderung der Wundheilung, entzündungshemmende und granulationsfördernde Effekte bei lokaler Anwendung werden beschrieben.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe R