Steinklee

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der zur Familie der Schmetterlingsblütler zählende Echte Steinklee ist eine bis zu 1,5 m hohe, kahle Pflanze. Die Blätter sind dreizählig und gestielt, die Blättchen sind am Rand gezähnt.

Die hängenden Blüten sind in Trauben angeordnet und besitzen glockige Kelche und 5,5 bis 7 mm lange Kronen. Die Pflanze bildet eine 3 bis 4 mm lange, eiförmige, kahle Frucht mit Querfurchen.

  • Blütezeit: Mai bis Oktober

Anwendung

Anwendungsgebiete:

  • innere Anwendung: Beschwerden bei chronisch venöser Insuffizienz (Funktionsschwäche) wie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz und Schwellungen.
  • Zur unterstützenden Behandlung der Thrombophlebitis (Venenentzündung), des postthrombotischen Syndroms (Defektheilung einer Venenentzündung der tiefen Beinvenen mit Störung des venösen Rückflusses), von Hämorrhoiden und Lymphstauungen.
  • äußere Anwendung: Prellungen, Verstauchungen und oberflächliche Blutergüsse.
  • In der Homöopathie findet die Droge Anwendung bei Kopfschmerzen, Migräne und Nasenbluten.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis: Droge oder die jeweilige Menge einer Zubereitung zum Einnehmen entsprechend 3 bis 30 mg Cumarin. Zur parentalen Anwendung entsprechend 1,0 bis 7,5 mg Cumarin.
  • Die wirksame Dosierung von Melilotus-Zubereitungen in fixen Kombinationen zur äußeren Anwendung muss präparatespezifisch belegt werden.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge zur Bereitung von Aufgüssen sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Flüssige Darreichungsform zur parentalen Anwendung.
  • Salben, Linimente, Kataplasmen und Kräuterkissen zur äußeren, Salben und Zäpfchen zur rektalen Anwendung.

Literatur

  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Bundesanzeiger
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Melilotus altissima

Nebenwirkung

In seltenen Fällen Kopfschmerzen.

Präparate

  • Salus Venen Kräuter Dragées N
  • Pedopur med Kapseln (Monopräparat)
  • Veno-Dolan Tropfen/Kapseln (Monopräparate)
  • Venodrag Dragées/Trinkampullen (Monopräparate)
  • Medivarsin N/-forte Filmtabletten
  • Pascoveno S Dragées
  • Venosyx forte

Vorkommen

  • Herkunft: Mitteleuropa, Kleinasien
  • Standort: Weg- und Ackerränder, Ödland

Wirkstoffe

Steinkleekraut, bestehend aus den getrockneten oder frischen Blättern und blühenden Zweigen von Melilotus officinalis und/oder Melilotus altissimus, sowie deren Zubereitungen wirksamer Dosierung. Die Droge enthält 5,6-Benzo-alpha-Pyron (Cumarin).

Weitere Inhaltstoffe sind 3,4-Dihydrocumarin (Melilotin), Cumarsäure, Scopoletin, Umbelliferon, das Glycosid Melilotosid (hauptsächlich im frischen Kraut) sowie Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt bei entzündlichem- und Stauungsödem durch Zunahme des venösen Rückflusses und Verbesserung der Lymphikinetik. Außerdem wirkt die Droge antiphlogistisch (entzündungshemmend) und spasmolytisch (krampflösend). Weiterhin wird eine Steigerung der Kapillarresistenz und eine Senkung der Gefäßpermeabilität bewirkt. Tierexperimentelle Untersuchungen zeigen eine Beschleunigung der Wundheilung.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe S