Vitamin B6

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Vitamin B6 ist ein essentieller Wirkstoff. Der Körperbestand von Vitamin B6 beträgt 40-150 mg.

Zu den natürlich vorkommenden Formen gehören Pyridoxol, Pyridoxal, Pyridoxamin, Pyridoxalphosphat und Pyridoxaminphosphat, die unter der Bezeichnung Vitamin B6 zusammengefaßt werden. Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin sind im Pflanzen- und Tierreich weit verbreitet. Pyridoxin wird überwiegend im Muskel als Pyridoxal-5-Phosphat gespeichert.

Der Bedarf an Vitamin B6 hängt vom Proteinumsatz ab und steigt mit der Eiweißzufuhr. Es wird eine Menge von 0,02 mg pro Gramm Nahrungsprotein empfohlen. Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin werden hauptsächlich im oberen Magen-Darm-Trakt schnell resorbiert.

Anwendung

Folgende Krankheitsbilder können auf einen Vitamin B6-Mangel zurückzuführen sein: hypochrome Anämie (herabgesetzter Blutstoffgehalt der roten Blutkörperchen), Krämpfe bei Neugeborenen und Säuglingen, Neuropathien (Nervenleiden) unter der Therapie mit Hydrazid-haltigen Arzneimitteln, zerebrale (Hirn-) Krämpfe und Erkrankungen und Steinbildung im Bereich der ableitenden Harnwege.

Anwendungsgebiete sind Prävention und therapeutische Behandlung von klinischen Vitamin B6-Mangelzuständen.

Art der Anwendung:

  • orale Anwendung: 1,5 – 25 mg täglich (Prophylaxe), 20 – 300 mg täglich (Behandlung schwerer Mangelzustände), 0,5 – 4 mg/kg KG (Krämpfe im Säuglingsalter)
  • parenterale Anwendung: bis 300 mg / Tag

Hinweise

  • Vitaminverluste durch Hitze und Sonneneinstrahlung.
  • Therapeutische Dosen von Vitamin B6 können die Wirkung von L-Dopa abschwächen. Weitere Wechselwirkungen bestehen mit D-Penicillin und Cycloserin.
  • Bei längerer täglicher Einnahme von Vitamin B6 in Dosen über 1g können neurotoxische Nebenwirkungen auftreten.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Prof. Dr. K. Klein, Vitamine, Schneider-Verlag Hohengehren, 1996

Lateinische und sonstige Namen

  • Pyridoxin
  • Pyridoxamin

Nebenwirkung

Empfehlungen pro Tag:

  • bis 4 Monate: 0,3 mg
  • ab 4 Monate: 0,6 mg
  • 1 – 13 Jahre: 0,9 – 1,6 mg
  • ab 13 Jahre: 1,6 – 2,1 mg
  • Schwangere: 2,6 mg
  • Stillende: 2,2 mg

Präparate

  • Richter’s Hefekapseln mit reiner Bierhefe und sieben B-Vitaminen (Bad Heilbrunner)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Erdbeere (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Waldfrucht (Quieta)
  • Vitacin Früchtetee + 10 Vitamine – Orange (Quieta)
  • Bad Heilbrunner Bärenstarker Kindertee
  • Bad Heilbrunner Multivitamine für Kinder Kautabletten
  • Bad Heilbrunner Vitamin B Komplex Kapseln
  • Bad Heilbrunner Multivitamine plus Mineralien plus Spurenelemente Brausetabletten
  • Citrus Fruchtfasern mit Multivitaminen (Kneipp)

Vorkommen

Das Vitamin tritt in größeren Mengen in Sojabohnen, Leber, Niere, Gehirn, Muskelfleisch, Fisch (v.a. Lachs), Milch, Milchprodukten, grünem Gemüse (Kohl, Feldsalat, Spinat), Hefen und Getreide auf, es ist auch in Kartoffeln, Karotten und Bananen enthalten.

Wirkung

Voraussetzung für die Wirkung als Coenzym ist die Phosphorylierung des Vitamins zu Pyridoxal-5-phosphat (PALP) und Pyridoxaminphosphat (PMP). PALP ist das Coenzym einer Vielzahl von Enzymen, die in den gesamten nichtoxidativen Stoffwechsel der Aminosäuren eingreifen. Sie sind an der Bildung physiologisch aktiver Amine und an verschiedenen Spaltungen und Synthesen der Aminosäuren beteiligt.

Z.B. greift Vitamin B6 an verschiedenen Stellen in den Tryptophanstoffwechsel ein. Darüberhinaus bestehen direkte biochemische Verknüpfungen mit anderen Vitaminen der B-Gruppe. Eine analgetische Wirkung wurde in tierexperimentellen Modellen nachgewiesen.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe V