Vogelknöterich

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der zur Familie der Knöterichgewächse zählende einjährige Vogelknöterich besitzt bis zu 50 cm lange, niederliegende, verzweigte, kahle, dunkelgrüne, gestreifte Stängel, die sich aus einem mehrköpfigen, spindelförmigen, kurzen Wurzelstock mit kurzen Erdwurzeln entwickeln.

Die wechselständigen, länglich-elliptischen, kurz bestielten Blätter sind an den Haupttrieben bis zu 5 cm lang, an den Seitenzweigen jedoch sehr viel kürzer. In den Blattachseln stehen jeweils 1 bis 3, ca. 3 mm lange, trichterförmige, rosarote bis grünlichweiße Blüten. Jede Blüte besitzt drei kurze, von acht Staubblätern umgebene Griffel. Die 2 bis 3 cm lange, dreikantige Frucht ist nussförmig.

  • Blütezeit: Mai bis Oktober
  • Sammelzeit: Wurzel: Herbst; Pflanze: Spätsommer bis Frühherbst

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: leichte Katarrhe (Schleimhautentzündungen) der Luftwege sowie bei entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
  • Dosierung (soweit nicht anders verordnet): Tagesdosis: 4 bis 6 g Droge, Zubereitungen entsprechend.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen und zur lokalen Anwendung.

Hinweise

Das Arzneimittel gilt heute als obsolet und wird lediglich als leichte Adjuvans angewendet.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6. Auflage, Gustav Fischer Verlag
  • Kremer, Kosmos Naturführer – Welche Heilpflanze ist das?, 1987

Lateinische und sonstige Namen

  • Weggras
  • Wegkraut
  • Wegtritt
  • Hansl am Weg
  • Wegkrattler
  • Saukraut
  • Saugras
  • Sugras
  • Chrottechrutt
  • Wegsaukraut
  • Swienegras
  • Swienekrad
  • Svinkrut
  • Vogelgras

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine.

Präparate

  • Tussiflorin Hustensaft N/Hustentropfen N
  • Eucabal-Hustensaft
  • Bronchicum Elixier Plus Tropfen forte

Vorkommen

  • Herkunft: Kosmopolit in Gebieten mit gemäßigtem Klima.
  • Standort: Wildkrautfluren, Pflasterfugen, Gärten, Wege, Brachland, Kiesgruben, Böschungen, Straßen- und Ackerränder, trockene Böden

Wirkstoffe

Vogelknöterichkraut bestehend aus dem zur Blütezeit, gelegentlich mit den Wurzeln, gesammelten und getrockneten Kraut von Polygonum aviculare, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Gerbstoffe, lösliche und unlösliche Kieselsäure, Flavonoide, Gerbstoffe und Schleim.

Wirkung

Die Droge wirkt adstringierend (zusammenziehend) und gering expektorierend (Auswurf aus Trachea und Bronchien heraus befördernd). In vitro wurde ACE-Hemmung nachgewiesen.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe V