Hitzschlag – die Schattenseite der Sonne

Eine Frau erleidet einen Sonnestich

So sehr wir uns auch nach Sonne und Wärme sehnen, ein Übermaß davon kann sehr schnell eine bedrohliche Situation entstehen lassen. Gefährdet sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit Herz-Kreislauferkrankungen oder Erkrankungen des Nervensystems. Aber auch jüngere, gesunde Personen sind nicht ohne Risiko, da diese auch bei großer Hitze anstrengende Sportarten ausüben und erst spät bemerken, dass sie ihrem Körper zu viel zugemutet haben.

Ein Hitzschlag ist immer ein lebensbedrohlicher Notfall und erfordert sofortige ärztliche Behandlung! Der Organismus ist nicht mehr in der Lage, eine normale Körpertemperatur aufrecht zu halten, so dass die Körpertemperatur rapide über 40° steigt. Der Hitzschlag kann sich aus einer Hitzeerschöpfung entwickeln aber auch, wenn dem Körper die Möglichkeit genommen ist, die Außentemperatur auszugleichen, z.B. durch zu warme Kleidung oder einen Aufenthalt im geschlossenen Pkw.

Anzeichen für einen Hitzschlag

Die Anzeichen können sein: rote, heiße Haut, Schweißbildung kann, muss aber nicht fehlen, rasender, starker Pulsschlag, starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Übelkeit und schließlich Bewusstlosigkeit. Keine Anwendung von fiebersenkenden Medikamenten! Hier ist nur die Abkühlung durch Anwendung von kaltem Wasser möglich.

Hitzschlag oder Sonnenstich?

Ein Sonnenstich entsteht, wenn Kopf und Nacken längere Zeit ungeschützt der Sonne ausgesetzt werden. Durch die UV-Strahlung und Hitzeeinwirkung kommt es zu einer Reizung der Hirnhäute mit Kopf- und Nackenschmerzen, hochrote, heiße Kopfhaut, Übelkeit und Erbrechen. In fortgeschrittenem Stadium Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle. In schweren Fällen kann ein Hirnödem und Meningitis entstehen, die einen medizinischen Notfall darstellen.

Hitzeerschöpfung

Hitzeerschöpfung kann sich in heißer Umgebung langsam über mehrere Tage entwickeln, wobei dem Körper nicht ausreichend Flüssigkeit und Mineralsalze zugeführt wurden, oder schnell bei gleichzeitig anstrengender körperlicher Betätigung. Die ersten Anzeichen können sein:

Sehr starkes Schwitzen, Blässe, Schwächegefühl, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, Kreislaufkollaps. Der Puls ist schwach und schnell, die Atmung flach und schnell. Es können auch Hitzekrämpfe auftreten. Die Hitzerschöpfung kann unbehandelt in einen Hitzschlag übergehen.

Hitzekrämpfe

Hitzekrämpfe sind Muskelkrämpfe oder -zuckungen meist im Bereich der Arme, Beine oder des Bauchs, die in Verbindung mit schweißtreibender Aktivität entstehen. Durch die übermäßige Schweißbildung gehen dem Körper Mineralsalze und Flüssigkeit verloren. Der Mangel an diesen Salzen führt zu diesen unwillkürlichen Muskelbewegungen.

Hitzeausschlag

Bei starkem Schwitzen oder in heißer, feuchter Umgebung entwickeln empfindliche Personen einen bläschenförmigen Hautausschlag. Betroffen sind meist Kinder. In der Regel heilt er schnell ab, wenn man sich in einer kühleren und trockeneren Umgebung aufhält. Luftige Kleidung aus Naturfasern nehmen Feuchtigkeit auf und halten die Haut trocken, wenn sie häufig gewechselt werden. Keine Anwendung von Cremes oder Salben! Körperpuder nur auf intakte Haut auftragen.

Erste Maßnahmen bei Hitzeschäden

  • Alle körperlichen Tätigkeiten beenden und sich in einem kühlen, möglichst klimatisierten Raum ausruhen
  • Bei Hitzeerschöpfung den Körper durch ein kaltes Bad oder Dusche abkühlen. Bei einem Hitzschlag kann die sofortige Abkühlung mit kaltem Wasser lebensrettend sein!
  • Mit Mineralwasser verdünnte Fruchtsäfte oder sog. Sportlerdrinks trinken. Die Getränke sollten nicht zu kalt sein, da es sonst zu Magenkrämpfen kommen könnte.
  • Leichte, luftige Kleidung tragen

Vorbeugung

  • Keine körperlichen Anstrengungen während fieberhafter Erkrankungen oder Erkrankungen, die mit einem erhöhten Flüssigkeitsverlust einher gehen (Durchfälle, Erbrechen)
  • Körperliche Aktivitäten in kühlere Tageszeiten legen
  • Auf ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr achten! Während sportlicher Aktivitäten pro Stunde zwei bis vier Gläser trinken, auch wenn man keinen Durst verspürt
  • Pralle Sonne meiden und im Freien eine Kopfbedeckung tragen
  • Luftige, nicht einengende Kleidung tragen. Kleine Kinder können oft nicht verständlich machen, dass es ihnen zu heiß ist.
  • Die körperliche Belastungsfähigkeit realistisch einschätzen und Überanstrengung vermeiden

Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

  • Wenn sich die Symptome trotz der Maßnahmen verschlimmern oder nicht innerhalb kurzer Zeit bessern
  • Wenn die Symptome schwer ausgeprägt sind
  • Personen, die medizinisch bedingt die Trinkmenge begrenzen müssen, unter Herz-Kreislauferkrankungen oder an Krankheiten des Nervensystems (z.B. Epilepsiekranke) leiden
  • wenn Säuglinge oder Kleinkinder betroffen sind sollte generell ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden

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