Immer der Nase lang…

Eine junge Frau verabreicht sich Meerwasser-Nasenspray

Unsere Nase gilt als Multitalent. Sie erkennt Düfte, filtert Schmutzpartikel aus der Luft und heizt die Atemluft vor. Kompromisslos beantwortet unsere Nase Geruchsfragen. Wir rümpfen das Näschen, wenn jemand Schweißgeruch verbreitet. Andere Gerüche empfinden wir  als verführerisch. Und wenn das Essen angebrannt ist, wenden wir uns angewidert ab.

Was spielt sich da im Körper ab? Gerüche empfängt unsere Nase über die Riechzellen. Davon sitzen 10 – 20 Millionen dicht gedrängt auf den Nasenschleimhäuten. Sie besitzen mikroskopisch kleine Aussparungen, auf denen noch kleinere aromatische Schwebekügelchen aus der Luft landen.

Der richtige Riecher

Diese Aroma-Botenstoffe melden dann den Ursprung des Geruchs an das Gehirn weiter. Ist es der Duft angenehmen Parfums, der stechende Gestank eines chemischen Stoffes oder der Geruch frisch gepflückter Küchenkräuter? Unser Geruchszentrum im Gehirn beantwortet diese Fragen zuverlässig. Durch Schnüffeln und Schnuppern kann die Riechfähigkeit  noch gesteigert werden, weil dann noch mehr Duftmoleküle auf die Riechzellen treffen als beim langsamen Einatmen.

Gewiss besitzt der Mensch im Vergleich zur Tierwelt ein sehr begrenztes Riechfeld. 10.000 verschiedene Geruchsnoten kann der Mensch voneinander unterscheiden und im Gedächtnis speichern. Neben der Riechfunktion übernimmt die Nase noch eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben. Sie erwärmt die Atemluft, reichert sie mit Feuchtigkeit an und reinigt sie. Damit ist unser Riechorgan eine perfekte Klimaanlage. Aber wie macht es das?

Schmutzfilter

Im Inneren ist die Nase mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die das wichtige Nasensekret absondert. Beim Einatmen fangen kleine Härchen rund um das Nasenloch erste größere Schmutzpartikel ab. Die Zillen transportieren durch ihr ständiges „Flimmern“ die „festgeklebten“ Schmutzteilchen in den Rachen.

Von dort befördern wir beides durch Schlucken in den Magen. Ehe die Luft in unsere Lungen gelangt, muss sie angefeuchtet werden. Das ist Aufgabe der so genannten Becherzellen, die in der Nasenschleimhaut liegen. Sie produzieren ständig ein Sekret, das aus Wasser besteht. So kann die Nase die Luftfeuchtigkeit zum Beispiel von 40 Prozent auf circa 100 Prozent steigern. Erst bei dieser Luftfeuchte arbeitet unsere Lunge ungestört.

Heizung

Neben der Feuchtigkeit gibt die Nasenschleimhaut  auch Körperwärme an die eingeatmete Luft ab. Weil die Schleimhaut der Nase sehr gefäßreich ist, kann sie den Wärmeaustausch gezielt regulieren. So kann die Nase bei Bedarf zum Beispiel 4 Grad kalte Luft im Nu auf etwa 32 Grad anwärmen.

Ist Ihre Heizung  so leistungsfähig? Als Klimaanlage verdunstet die Nase täglich etwa 1 Liter Wasser, und täglich mindestens 10.000 Liter Luft atmen wir durch unseren „Riecher“ ein. Das ist sicher rekordverdächtig.

Tipps bei Krankheit

Spätestens wenn die Nase verstopft und die Atmung blockiert ist, sollten Sie handeln. Jeder unbehandelte Schnupfen kann rasch auf die Nasennebenhöhlen übergreifen. Verschaffen Sie sich Erleichterung mit Salben, Tropfen, Sprays oder Teezubereitungen, die die Schleimhaut rasch abschwellen lassen.

Ihre Apotheke hält ein großes Sortiment wirksamer Präparate für Sie bereit. Und nicht vergessen: Für jedes Nasenputzen ein frisches Papiertaschentuch verwenden! Sonst kommen die Erreger immer wieder mit der Nase in Kontakt und infizieren sie!

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