Zahnpflege – Bleiben Sie gesund im Mund

Der Mund einer Frau beim Biss in eine Karotte

Unsere Zähne leisten Tag für Tag Erstaunliches. Damit sie möglichst lange gesund bleiben, sollten wir ihnen liebevolle Pflege gönnen.

Ob heiß oder kalt, süß oder sauer, hart oder weich – mit enormer Präzision und erheblichem Kraftaufwand zerkleinern unsere Zähne alle Lebensmittel, die ihnen in die Quere kommen, in kleine, magengerechte Portionen. Damit sie diese wichtige Aufgabe bis ins hohe Lebensalter erfüllen können, sind unsere Kauwerkzeuge auf konsequente Pflege angewiesen.

Denn sonst besteht die Gefahr, dass Zähne und Zahnfleisch erkranken: Plaque (Zahnbelag), Karies und Parodontitis (Zahnbettentzündung) heißen die ärgsten Feinde unserer Zähne, die zu dramatischen Zahnschäden und sogar zum Zahnverlust führen können.

Dreimal täglich mit System

Doch Zahnerkrankungen müssen nicht sein: Wer sich täglich genug Zeit für seine Zähne nimmt und diese mit System pflegt, hat schon viel für ein strahlendes Lächeln und für seine Gesundheit getan. Zahnärzte empfehlen, die Zähne mindestens zweimal – besser dreimal – täglich ausgiebig zu putzen. Dabei reicht es natürlich nicht, mit einem alten „Mundbesen“ im Schnellverfahren über die Zähne zu wedeln.

Vielmehr sollte zunächst ein Strang fluoridhaltige Zahncreme auf die Kurzkopf-Bürste wandern, ehe dann etwa drei Minuten lang mit leichtem Druck nach der KAI-Methode gebürstet wird: Erst werden die Kauflächen (K), dann die Außenflächen (A) und zuletzt die Innenflächen (I) gereinigt. Aber bitte nicht zu fest – denn schließlich ist die Zahnbürste kein Schrubber!

Fluoridgel beugt vor

Gut zu wissen: Einmal pro Woche kann zur Vorbeugung von Karies ein hochkonzentriertes Fluoridgel aus der Apotheke auf die Bürste kommen. Allein das regelmäßige Putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und einer Zahnbürste mit hochwertigen Kunststoffborsten (Apotheke) reicht Experten zufolge jedoch nicht aus, um Zahnschäden dauerhaft vorzubeugen.

Unverzichtbares Handwerkszeug für die Zahnpflege sollten auch Zahnseide und/oder Interdentalbürste sein. Zahnseide, die es in der Apotheke sowohl gewachst (gut für Fädel-Anfänger) als auch ungewachst (für Geübte) gibt, ist das wichtigste Utensil zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Für größere Lücken ist die Interdentalbürste das Hilfsmittel der Wahl.

Zunge raus & kräftig schrubben

Zum täglichen Pflegeritual sollte auch die Reinigung der Zunge gehören. Denn gerade hier lagern sich viele Bakterien ab, was auch zu unangenehmem Mundgeruch führen kann. Besonders einfach ist das Zungeputzen mit einem speziellen Zungenreiniger aus der Apotheke. Was die Zahnpflege sonst noch erleichtert? Zum einen fluoridhaltige und antibakterielle Mundspülungen.

Manche Produkte (z. B. mit Aminfluorid) sind für die tägliche Pflege gut geeignet, während andere medizinische Lösungen (z. B. mit Chlorhexidin) gegen Bakterien, Pilze und Viren nur kurzfristig angewendet werden dürfen. Letztgenannte leisten vor allem zur Behandlung von Zahnfleischerkrankungen gute Dienste. Neben Mundspülungen sind auch medizinische Zahnpflegekaugummis für die „schnelle Zahnpflege unterwegs“ und Mundduschen wertvolle Helfer zur Vorbeugung von Zahnschäden.

Süß und sauer greifen an

Um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten, kommt es auch auf die richtige Ernährung an. Jeder weiß mittlerweile wohl, dass zu viel Süßkram unseren Zähnen empfindlich schaden kann. Wer seinen Zuckerkonsum einschränkt, hat deshalb schon viel für gesunde Zähne getan. „Ein gefundenes Fressen für Zahnbakterien sind auch stärkehaltige Produkte wie Weißbrot, Nudeln und Kartoffeln, Chips oder Cornflakes“, weiß DAK-Zahnarzt Dr. Cord Tretau.

Deshalb sollten nach dem Genuss dieser Lebensmittel immer die Zähne geputzt werden. Vorsicht ist auch bei säurehaltiger Kost (z. B. Orangen) geboten. Denn sie greift den Zahnschmelz an. Wer den Zähnen „Saures“ gegeben hat, sollte etwa eine Stunde warten und erst dann zur Zahnbürste greifen. Unter den Lebensmitteln gibt es glücklicherweise nicht nur „Angreifer“, sondern auch „Zahnfreunde“.

Dazu zählen: Vollkornbrot, Äpfel und Möhren, die das Zahnfleisch kräftigen. Als zahngesunde Zwischenmahlzeiten bieten sich Naturjogurt, rohes Gemüse, Käse und Nüsse an. In der Küche ist fluoridiertes Speisesalz eine gute Wahl. Von Natur aus enthalten übrigens auch grüner und schwarzer Tee Zahnschmelzstärkende Fluoride.

Rat vom Profi

Schließlich ist es wichtig, zweimal jährlich einen Termin in der Zahnarztpraxis zu vereinbaren, um Mundraum und Zähne gründlich untersuchen zu lassen. Beim Zahnarzt sollten sich pflegebewusste Zeitgenossen auch eine professionelle Zahnreinigung leisten, die gesetzlich Versicherte leider aus eigener Tasche finanzieren müssen.

Doch die Investition lohnt sich: Denn der Zahnarzt kann hartnäckige Beläge, die die Zähne schädigen, zuverlässig entfernen und seinen Patienten gleichzeitig wertvolle Tipps für die individuelle Zahnpflege zu Hause mit auf den Weg geben.

Die richtige Zahnbürste

Wie die richtige Zahnbürste aussehen muss, das ist auch ein wenig Geschmackssache. Einige Bedingungen sollte Ihre Bürste allerdings erfüllen – schauen Sie sich doch einfach mal in Ihrer Apotheke um: Hier zeigt man Ihnen gern verschiedene Modelle.

  • Die optimale Zahnbürste hat mittelharte, abgerundete Borsten aus Kunststoff  und ist mit einem relativ kurzen Bürstenkopf ausgestattet, mit dem auch die hinteren Backenzähne gut erreichbar sind.
  • Sie wird nach jedem Putzen unter fließendem Wasser gereinigt und mit dem Kopf nach oben in einen Becher gestellt.
  • Die Bürste bitte ca. alle zwei bis drei Monate gegen ein neues Modell austauschen.
  • Alternativ zur Handzahnbürste darf es natürlich auch eine Elektrozahnbürste sein, die die Zähne sanft und besonders gründlich reinigt. Vielen älteren oder kranken Menschen, aber auch Kindern, die nur ungern von Hand putzen, ist sie eine unverzichtbare Hilfe.

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