Was tun, wenn der Rücken schmerzt?

Eine Frau hat morgendliche Rückenschmerzen

Eine Umfrage der Betriebskrankenkassen zeigt: Frauen und Männer gehen höchst unterschiedlich mit Rückenschmerzen um. Und sie offenbart, dass Mimosen nicht dem angeblich „schwachen Geschlecht“ angehören.

Frauen werden aktiv, Männer gehen aufs Sofa

Haben Ärzte bei Rückenschmerzen früher strikte Schonung verordnet, hat sich in der Medizin heute die Erkenntnis durchgesetzt: Bewegung ist das A und O. Für viele Patienten jedoch steht bei den „Anti-Schmerz-Strategien“ nach wie vor Ruhigstellung obenan – das gilt vor allem für die Männer.

Von ihnen ziehen sich 58 Prozent aufs Sofa zurück, wenn der Rücken weh tut, statt der Schmerzen wegen zum Arzt zu gehen. Das ergab eine Umfrage des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK). Frauen hingegen setzen auf medizinischen Rat und suchen wesentlich häufiger eine Praxis auf. Ein Grund dafür ist, dass viele Frauen einen Zusammenhang zwischen Rückenbeschwerden und seelischen Problemen vermuten. Knapp die Hälfte hält daher eine Psychotherapie für sinnvoll.

Weil Frauen häufiger zum Arzt gehen, sind sie noch lange keine Mimosen. Vielen reicht ein Schmerz lindernder Tipp oder ein Rezept, und schon geht’s zurück an die Arbeit und zur Familie. Männer werden dagegen beim Arztbesuch oftmals krankgeschrieben: Und bleiben mit durchschnittlich 16,5 Tagen sehr lang Zuhause. Frauen fallen nur 10,8 Tage aus, also eine Arbeitswoche weniger.

Ob Rückenprobleme ein einmaliges Ereignis bleiben oder zur Dauerbelastung werden? Das hängt wesentlich davon ab, ob die sich tagtäglich bietenden Chancen, Rückenmuskeln zu fordern, ergriffen werden. Dabei sind nicht Fitnessstudio oder Marathonlauf angesagt. Es reicht aus, die Gelegenheiten unterwegs, im Büro oder zu Hause zu nutzen. Das hält den Rücken fit.

Das tut dem Rücken gut

  • Zwischendurch aufstehen: Langes Sitzen führt oft zu schmerzhaften Verspannungen. Stehen Sie hin und wieder auf, laufen Sie auf und ab. Dabei ordentlich strecken und so den ganzen Körper dehnen.
  • Nicht überheben: Achten Sie darauf, Ihren Rücken nicht zu überfordern. Wenn Sie einmal Schweres heben müssen, gehen Sie in die Knie und tragen Sie die Lasten dicht am Körper, ohne ins Hohlkreuz zu fallen.
  • Regelmäßige Bewegung: Gewöhnen Sie sich an, jeden Tag etwas für Ihre Muskulatur zu tun. Zehn Minuten täglich sind ein guter Anfang.
  • Rückenfreundliche Sportarten wie Laufen, Walking, Wandern oder Radfahren sorgen für Bewegung, ohne den Rücken zu überfordern. Schwimmen kräftigt die Rückenmuskulatur.
  • Selbst im Schlaf können Sie Ihren Rücken entlasten: Lassen Sie sich beim Kauf einer neuen Matratze im Fachgeschäft beraten, und liegen Sie Probe. Bedenken Sie: Zu harte Matratzen sind ebenso ungesund wie zu weiche.
  • Überflüssigen Kilos sollten Sie schnellstmöglich die rote Karte zeigen. Jedes Pfund zu viel belastet den Rücken zusätzlich.

Foto: © gpointstudio – fotolia.com