Diabetes beeinflusst viele Prozesse im Körper nachhaltig – und das nicht zum Besten. Nun deuten Studienergebnisse auf ein um das Dreifache erhöhtes Darmkrebsrisiko für Diabetiker hin.
Dreifach erhöht sei das Risiko bei Diabetes, geben die Initiatoren der Studie an. Der Hintergrund: Von 10.000 Teilnehmern entwickelten die Menschen mit den höchsten Blutzuckerspiegeln binnen sechs Jahren häufiger Darmkrebs als jene mit normalen Werten. Je höher die Blutzuckerwerte, desto größer ist die Gefahr.
Daraus lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Schluss ziehen, der Diabetes verursache den Darmkrebs. Wahrscheinlicher ist: Es gibt allgemeine Lebensumstände, die die Entwicklung von Diabetes und Darmkrebs begünstigen. Entscheidend zählt die Ernährung zu diesen Lebensumständen.
Zu viel Fett begünstigt Tumore
Die Beteiligung von Übergewicht am Entstehen vieler Tumorarten gilt als erwiesen. Das bestätigt das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Unter Frauen mit Brustkrebs nach den Wechseljahren oder mit Gebärmutterkörperkrebs sowie unter Männern mit Darm- und Prostatakrebs und bei Menschen mit Tumoren finden sich viele Übergewichtige. Einige Erklärungsversuche:
- Eine fettreiche Ernährung bringt meist einen Mangel an Ballaststoffen mit sich. Fetthaltige Lebensmittel (Butter, Sahne, Süßigkeiten, Käse, Wurst) enthalten geringe Mengen. Ballaststoffe wirken Darmkrebs entgegen. Mit hohem Fettkonsum geht eine ungesündere Lebensweise einher.
- Übergewicht spielt in der Krebsentstehung bereits in Kinderjahren eine Rolle. Übergewichtige Mädchen kommen früher in die Pubertät und übergewichtige Frauen später in die Wechseljahre. Das bedeutet: Weibliche Hormone wirken über einen langen Zeitraum auf den Körper – und die Gefahr für einen hormonabhängigen Tumor wächst.
- Menschen mit Übergewicht zeigen oft zu hohe Blutdruckwerte. Bluthochdruck schädigt die Nieren und diese Schäden erhöhen das Risiko, an Krebs zu erkranken.
Wer sich gesund ernährt, lebt länger
Die bislang vermuteten Zusammenhänge lassen für die Praxis einen Schluss zu: Ob Diabetiker oder Nicht-Diabetiker: Wer zu viel wiegt, verbunden mit einem an Bewegung armen Lebensstil, sollte dringend lernen, seine Ernährung umzustellen, um möglichst lange ein gesundes Leben führen zu können.
Was so einfach klingt, lässt sich jedoch oft nur mühsam in den Alltag etablieren. Zusammen mit einem Experten (Diabetologen, Apotheker, Ernährungsberater) fällt es vielen leichter, einen ausgewogenen Essensplan so auszutüfteln, dass die Umstellung zwar Disziplin braucht, aber nicht den ganzen Alltag auf den Kopf stellt.
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