Mit Feldenkrais Bewegungsabläufe optimieren!

Feldenkrais-Übungen für verbesserte Beweglichkeite

Wie viele Wellness-Techniken sahen die Menschen die Feldenkrais Methode fälschlicher Weise lange Zeit im Bereich Esoterik, obwohl sie auf rein wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Mittlerweile gehört sie zu den Klassikern der Wellness-Techniken.

Die Feldenkrais-Methode optimiert Bewegungsabläufe. Im ZEN heißt es, der Weg ist das Ziel. Feldenkrais hingegen spricht vom Lernen, selbst zu lernen. Der Therapeut beobachtet seine Patienten beim Gehen, Stehen und Sitzen. Dann erarbeitet er mit ihnen neue Abläufe, um eine Überstrapazierung durch eingefahrene, falsche Abläufe zu vermeiden.

Richtig bewegen lernen

Das Ziel der Methode besteht darin, durch eine Bewegungskorrektur überlastete Gelenke zu entlasten. Außerdem soll Feldenkrais Verspannungen und Schmerz lindern und den Menschen helfen, sich aus falsch erlernten Strukturen zu befreien. Die Methode kommt ebenso bei schwerwiegenden Krankheiten zum Einsatz wie zur Rehabilitation nach Schlaganfällen, Multipler Sklerose und Nervenleiden.

Körper und Geist sind für Feldenkrais zwei verschiedene Aspekte derselben Einheit Mensch. Ein wichtiger Forschungsansatz: Wie wirkt sich körperliches Verhalten auf den inneren Menschen, auf das Denken und Fühlen, aus?

Diese Forschungen der Zusammenhänge von physiologischen Vorgängen mit Denk- und Gefühlsprozessen führten zu der Gründung einer neuen Wissenschaft: Der Neurophysiologie. Feldenkrais selbst lehnte diese Bezeichnung ab, da sich in ihr das zweigeteilte Denken manifestierte. Feldenkrais hat zwei unterschiedliche Methoden entwickelt, wie Bewegungsabläufe verbessert werden können.

1. Bewusstheit durch Bewegung (verbal)

Diese findet gewöhnlich in Gruppen statt. Sie arbeitet mit gruppendynamischen Prozessen, wie wir sie aus der Psychoanalyse kennen. Der Patient erforscht Bewegungen auf spielerische Art und Weise. Das Ziel: Anstrengungen reduzieren und die Koordination verbessern. Kurze Pausen, um das Erlernte wirken zu lassen, sind dabei wichtig. Nicht die Bewegung spielt hier eine Rolle. Die Wahrnehmung, wie ich eine Bewegung mache, steht im Mittelpunkt.

Ehrgeiz eine Bewegung möglichst gut zu machen, gilt als falsch. Bei ihm gilt das minimalistische Prinzip: Weniger bewirkt oft mehr. Bewegungsabläufe zerlegen Sie am besten zuerst in kleine Puzzleteile und setzen sie dann wieder zusammen. Das neu zusammengesetzte Puzzle erscheint als Überraschung, der Effekt ist verblüffend.

2. Funktionale Integration (non-verbal)

Im Gegensatz zur ersteren Methode wendet der Therapeut die Funktionale Integration in Einzelarbeit an. Der Patient liegt in bequemer Kleidung auf einer Liege. Der Trainer bewegt ihn durch sanfte, klare Berührungen. Wie bei der Gruppenarbeit beruht diese Methode auf den neurophysiologischen Zusammenhängen, ist jedoch individuell auf die Bedürfnisse des Lernenden ausgerichtet.

Nur zu sagen „ Entspannen Sie sich“ hilft nichts. Erst über Berührung und Bewegt-Werden durch den Lehrer oder die Lehrerin nimmt der Patient Neues auf. Er kann das in die Bewegungsabläufe des Alltags integrieren. Das Resultat: markante und elementare Veränderungen. Über die Aktivierung der Sinne durch Berührung entwickelte Feldenkrais später die oben beschriebene Methode „Bewusstsein durch Bewegung“.

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