Nordic Walking: Jetzt aber hurtig!

Eine Gruppe Frauen beim Walking

Nordic Walking ist die herzfreundliche Trendsportart für jedes Alter. Zugegeben, ein bisschen seltsam sieht es aus, marschieren die Fitnessfreunde unter energischem Stockeinsatz durch die Parks. Nordic Walking ist nicht von ungefähr die neue Trendsportart. Wer sein Herz-Kreislauf-System in Schwung bringen und seine sportliche Fitness steigern will, kann bei Puste bleiben und jede Menge Spass haben – und das bei jedem Wetter.

Für das Nordic Walking begeistern sich häufig selbst hartgesottene Sportmuffel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten ist das kraftvolle Gehen in freier Natur wie geschaffen für Menschen mit Bewegungsmangel.

Wer nicht zu den Jüngsten gehört, zu viele Pfunde auf die Waage bringt oder unter Knie- und Rückenbeschwerden leidet, muss auf Nordic Walking nicht verzichten. Dank der schonenden Bewegungsabläufe sowie der stabilisierenden Stöcke ist das Verletzungsrisiko auf unebenem oder rutschigem Boden ausgesprochen gering.

Schwung um Schwung

Es kommt beim Nordic Walking nicht darauf an, eine festgelegte Strecke in kurzer Zeit zu schaffen. Sie bestimmen die Wege genauso individuell wie Tempo und Belastbarkeit. So funktioniert es: Setzen Sie wie beim normalen Gehen ein Bein vor das andere und machen Sie raumgreifende Schritte.

Achten Sie beim Nordic Walking darauf, bei jedem Schritt über den ganzen Fuß abzurollen. Gleichzeitig schwingen die Stöcke mit dem jeweils gegenüberliegenden Arm nach vorne. Sie berühren den Boden auf Höhe der Ferse. Also: linkes Bein – rechter Arm, rechtes Bein – linker Arm…

Ausdauer und Kraft

Wer regelmäßig auf Tour geht, erreicht eine Menge. Nordic Walking vereint die Vorteile von Ausdauer- und Kraftsportarten. Das Training erhöht die Pumpleistung des Herzens und bringt so den Kreislauf sowie die Sauerstoffversorgung in Schwung. Die regelmässige Bewegung an der frischen Luft trainiert die Abwehr. Nordic Walking stärkt über 80 Prozent aller Muskeln – so viele wie keine andere Sportart. Dazu gehören die Oberkörper- und Armmuskeln. Sie kommen beim Gehen ohne Stöcke nicht im selben Maße zum Einsatz.

Ein weiterer Vorteil: Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich lösen sich und treten zukünftig seltener auf . Der Kalorienverbrauch beim Nordic Walking liegt 50 Prozent höher als beim klassischen Spazieren mit gleicher Geschwindigkeit. Neben schwindenden Fettpolsternb erhalten Fleißige eine zusätzliche Belohnung. Nach 30 Minuten schüttet der Körper Glückshormone wie Endorphin und Serotonin aus. Das hebt die Stimmung und fördert die anschließende Entspannung.

So sind Sie gut gerüstet!

Nordic Walking ist ein kostenloses Gesundheitsvergnügen ohne Mitgliedsbeiträge und Stundenmiete. Eine kleine Anfangsinvestition ist unerlässlich. Sparen Sie hierbei nicht, sonst ist der Schaden an den Gelenken größer als der gesundheitliche Nutzen. Lassen Sie sich im Sportfachgeschäft ausführlich beraten:

  1. Gutes Schuhwerk mit Spezialpolsterung an Ferse und Ballen gibt es ab 100 Euro.
  2. Unverzichtbar sind gute Stöcke (ab 50 Euro). Das Material ist Carbon. Es ist nicht nur leicht und stabil, sondern verhindert, dass sich beim Nordic Walking entstehende Schwingungen auf Arme und Oberkörper übertragen. Die richtige Länge: 70 Prozent der Körpergröße.
  3. Lassen Sie das Fitnesstraining auf jeden Fall langsam angehen! Ein Herzfrequenz-Messgerät am Handgelenk hilft bei der Pulskontrolle. Optimal sind Werte zwischen 110 und 140 Schlägen pro Minute. In diesem sog. aeroben Bereich steht viel Sauerstoff zur Verfügung. Den benötigt der Körper, um Fett zu verbrennen.
  4. Den Rest der Ausrüstung haben die meisten Leute im Schrank: luftige und bequeme Trainingskleidung.

Extra-Tipps

  • Besuchen Sie einen Einsteigerkurs.Die Krankenkassen bieten ihn an und kommen teilweise dafür auf. Es gibt spezielle Kurse für übergewichtige Frauen (www.body.mo.tion.ms, Tel. 0451/5823520). Buchtipp: „Walking und Nordic Walking“ von Doris Burger, rororo, 9,90 Euro.
  • Gehen Sie immer zur gleichen Zeit zum Nordic Walking, damit sich Ihr Körper auf die Belastung einstellt. Trainieren Sie nicht länger als 30 bis 60 Minuten am Stück und legen sie dazwischen einen Erholungstag ein.
  • Beginnen Sie langsam und lassen Sie das Training allmählich ausklingen. Das beugt Muskelbeschwerden und Kreislaufproblemen vor. Ein anschließender Saunabesuch oder ein warmes Bad fördern die Entspannung.
  • Wer Sport treibt, braucht zusätzliche Nährstoffe. Achten Sie deshalb auf eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse. Trinken Sie viel, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen und die Leistungsfähigkeit zu erhalten.

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