Coenzym Q 10

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Das Coenzym Q 10 zählt zur Stoffklasse der Coenzyme Q (= Ubichinone). Bei dieser Stoffklasse handelt es sich um substituierte Benzochinonderivate. Sie besitzen eine isoprenoide Seitenkette in Position 2. Die Stoffklasse wird entsprechend der Seitenkettenlängen weiter unterteilt.

Benutzt man den Name „Ubichinon“ zur Bezeichnung der Stoffklasse so wird durch Angabe der Anzahl an C-Atomen im Index weiter unterschieden. Bei Benutzung des Synonyms „Coenzym Q“ gibt der jeweilige Index die Zahl der Isoprenreste an. Das Coenzym Q 10 (=Ubichinon 50) besitzt dementsprechend 10 Isoprenreste und 50 C-Atome.

Die Struktur der Ubichinone ähnelt den Vitaminen E und K. Ubichinon wird in den Mitochondrien aus Phenylanalin bzw. Thyrosin, Methionin und Mevalonsäure synthetisiert. Die mangelhafte Bereitstellung eines dieser Stoffe (bei Stoffwechselstörungen wie Phenylketonurie, bei Protein- und Vitaminmangel) wird die Synthese gehemmt.

Die Vitaminstruktur der Ubichinone ist bislang noch umstritten, sie zählen jedoch zweifelsfrei zur Gruppe der „bedingten“ Vitamine. Ubichinone mit anderer Kettenlänge als das Coenzym Q 10, werden in der Leber größtenteils in letzteres umgewandelt.

Anwendung

Der Bedarf an Coenzym Q 10 kann im Normalfall gedeckt werden durch: ausgewogene Ernährung, Bevorzugung von Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Coenzym Q 10 und durch schonende Lebensmittelbehandlung. Die Nährstoffversorgung ist in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen sehr unterschiedlich.

Besonders nährstoffanspruchsvolle Personen

Schwangere, Stillende, Säuglinge, alte Menschen, unter besonderer körperlicher Belastung stehende Personen (Leistungssportler, Schwerarbeiter), gestreßte Personen, strenge Vegetarier, diäthaltende Menschen, Genußmittelmißbrauchende, Kranke (wegen der Krankheit als solche und/oder wegen der Einnahme von Medikamenten), mit Sauerstoffradikalen belastete Menschen, Personen mit Phenylalaninmangel.

Für diese Personen kann die medikamentöse Ergänzung sinnvoll sein. In vielen europäischen Ländern wird eine tägliche Einnahme von 10 bis 30 mg Coenzym Q 10 empfohlen.

Hinweise

Um die Bereitstellung der zur Synthese des Coenzyms Q 10 notwendigen Ausgangsmaterialien zu gewährleisten, ist auf ausreichende Vitaminzufuhr (speziell: Niacin, Pyridoxin, Panthotensäure, Folsäure, Cobalamin) zu achten. Insbesondere gilt dies für Risikogruppen wie z. B. strikte Vegetarier.

Literatur

  • Dieter Hötzel, Deutsche Apotheker Zeitung, 135. Jahrg. – Nr. 27 – 1995
  • Prof. Dr. H. K. Biesalski, u. a. AJ 9/93
  • Prof. Dr. K. Klein, Vitamine, Schneider-Verlag Hohengehren, 1996

Nebenwirkung

Auch bei jahrelanger Anwendung in hoher Dosierung (täglich 100 mg) wurden keine unerwünschten Wirkungen beobachtet.

Präparate

  • Q 10 plus Zellenergie (Kneipp)
  • Q-Zehn-Kapseln (Altapharma)

Vorkommen

Vorkommen: Die Ubichinone können von allen lebenden Zellen synthetisiert werden und sind so universell vorhanden; (Organe von Menschen und Säugetieren, sonstige Tiere, Mikroorganismen).

Folgende Lebensmittel haben einen hohen Gehalt an Ubichinon 50: Mais, Sojabohnen, Nüsse, Fleisch (Geflügel, Schweine- und Rindfleisch), Fisch (Sardinen, Makrelen), Spinat, Brokkoli, Soja-, Sesam- und Rapsöl.

Wirkstoffe

Die Bioverfügbarkeit von Coenzym Q 10 wird durch Verabreichung in Form dünndarmlöslicher Kapseln gegenüber der Tablettenzubereitung erheblich gesteigert.

Wirkung

Coenzym Q 10 ist wichtiger Elektronen- und Energieüberträger in der Atmungskette. Es ist an der Bildung des Adenosintriphosphat in der Mitochondrienmembran beteiligt. Bei zu geringer Serumkonzentration kann es zu einem Rückgang der Leistungsfähigkeit kommen.

Eine wichtige Wirkung des Coenzyms Q 10 besteht in der Funktion als Radikalfänger. So wird durch die Neutralisation freier Sauerstoffradikale die Zellmembran und der Zellkern vor deren schädigenden Wirkung geschützt.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe C