Fieberklee

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis 35 cm hohe, ausdauernde Fieberklee gehört zur Familie der Enziangewächse. Sein walzenförmiger, langkriechender, gegliederter, verzweigter, mit schuppenförmigen Nebenblättern besetzter Wurzelstock treibt einen kurzen, beblätterten Spross.

Die Blätter des Fieberklee, deren lange Stiele am Grund scheibenartig verbreitert sind, besitzen eine kleeartige, dreiteilige Blattspreite mit ovalen, ganzrandigen, fast sitzenden, fiedernervigen Blättchen. Die weißlich-rosafarbenen Blüten stehen in einer langgestielten (Stiel 20-30 cm ) Traube. Der Kelch ist fast bis zum Grund in 5 schmale, elliptische Zipfel geteilt.

Die zarte, etwas fleischige, kurz trichterförmige Krone des Fieberklee ist bis zur Mitte fünfteilig. Die Zipfel sind nach außen zurückgerollt und sind auf der Innenseite bärtig. In der Kronenröhre befinden sich die 5 Staubblätter mit den pfeilförmigen, spreizenden, violetten Staubbeuteln. Der oberständige Fruchtknoten trägt einen fädigen Griffel mit zweispaltiger Narbe.

Aus ihm entwickeln sich rundliche bis eiförmige, 7-13 mm lange, einfächrige Kapseln, die mit zwei Klappen mehr oder weniger tief aufspringen. An den Klappen sitzen die Samenträger des Fieberklee, mit den braunglänzenden rundlichen Samen.

  • Blütezeit: Mai bis Juni (Alpen: bis August)
  • Sammelgut: Blätter
  • Sammelzeit: Mai bis Juli

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: Dyspeptische (Verdauungs-)Beschwerden, verminderte Magensäure (Subazidität), Appetitlosigkeit.
  • Dosierung und Art der Anwendung: 1 Teelöffel der geschnittenen Droge auf eine Tasse, nach 10 min abseihen und den Teeaufguss jeweils 30 min vor den Mahlzeiten trinken.
  • Zum Kaltauszug benötigt man 2 Teelöffel auf 2 Tassen Wasser und lässt ihn mindestens 8 Stunden stehen.
  • Empfohlene Tagesdosis sind 1,5 – 3 g der Droge, Zubereitungen mit entsprechendem Bitterwert.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Bitterklee
  • Bitterblad
  • Bitterkli
  • Biberklee
  • Bohnenblad
  • Wille Baunen
  • Dreeblatt
  • Gäsekill
  • Klappe
  • Kreuzwurz
  • Sumpfklee
  • Bittersüßer Nachtschatten

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine.

Vorkommen

  • Herkunft: nördliche gemäßigte Klimazonen
  • Standort: Moore, Gräben, Sumpfwiesen

Wirkstoffe

Bitterkleeblätter, bestehend aus den Laubblättern von Menyanthes trifoliata, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Bitterstoffe, Menyathin, Pektin, Saponin, Gerbstoffe und ätherisches Öl.

Wirkung

Die Droge regt die Magensaft- und Speichelsekretion an.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe F