Kardamome

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Das Kardamom ist ein mehrjähriges Kraut mit einem gegliedertem Rhizom, das durch Blattnarben regelmäßig und dicht geringelt ist und lange, starke Wurzeln aufzeigt. Dem Rhizom entspringen mehrere Scheinsprosse, diese sind aus vielen am Grunde mit den Scheiden ineinandersteckenden Blättern zusammengesetzt.

Das Kraut wird bis zu 3m hoch. Die 60 cm langen Blätter sind zweizeilig angeordnet, ihre Blattfläche ist lanzettlich, zugespitzt, ganzrandig und zeigt parallele Seitennerven, die von der Mittelrippe im spitzen Winkel abgehen. Die Blattoberseite ist flaumhaarig, die Unterseite seidighaarig. Die Mittelrippe tritt auf der Unterseite hervor und ist auf der Oberseite rinnig eingesenkt.

Die dünnen Blütentriebe sind mit Deckblättchen ziegelartig besetzt. Sie verlaufen zuerst waagerecht über dem Boden, im oberen Teil jedoch aufsteigend. In den Achseln der Deckblätter finden sich Seitentriebe mit ca. 1 bis 4 Blüten, die vor ihrem Aufblühen von den Deckblättchen umgeben sind. Das Perigon hat mehr oder weniger schmale Blätter und 6 Staubblätter.

Ein Staubblatt ist steril und bildet eine verbreiterte Lippe mit gelbem Saum und bläulich gestreifter Fläche. Der Fruchtknoten ist unterständig, die Griffel fädig. Die Frucht ist eine eiförmige bzw. elliptische oder längliche, kurz gestielte Kapsel. Sie wird 6-18mm lang und 6-10mm dick. Die dreifächrige Frucht ist gelblich-braun und dreiklappig aufspringend.

Die dünnen, papierartigen Klappen sind grau-gelb, zur Reifezeit werden sie bräunlich; sie haben Längstreifen. Der bräunliche Samen ist ca. 4-5mm lang und ca. 3mm dick. Er ist unregelmäßig kantig, die Bauchfläche weist eine Rinne auf. Ein dünnhäutiger Samenmantel, der nach Aufweichen im Wasser sichtbar wird, umgibt die Samen eines Faches.

Anwendung

Anwendungsgebiete: dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis: 1,5g Droge; Zubereitungen entsprechend.
  • Tinktur (entsprechend EB6): Tagesdosis 1 bis 2 g
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Samen sowie andere galenische Zubereitungen zur inneren Anwendung.

Hinweise

Kombinationen mit Kümmel und Fenchel haben sich als besonders wirksam erwiesen.

Literatur

  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Bundesanzeiger
  • Deutschmann, F.; Hohmann, B. u.a. „Pharmazeutische Biologie“, 3.Aufl., Gustav Fischer Verlag Stuttgard 1992

Lateinische und sonstige Namen

Malabar-Kardamome

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Melissengeist traditionell
  • Cholongal (Dragées, Saft, -plus Tropfen)
  • Digestivum Fides

Vorkommen

Herkunft: Südindien, Sri Lanka

Wirkstoffe

Kardamomen besteht aus den getrockneten, fast reifen, grünlich- bis gelblichgrauen Früchten von Elettaria cardamomum.  Arzneilich verwendet werden die von der Kapselhülle befreiten Samen, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Samen enthalten ätherisches Öl mit vorwiegend Terpinyl-acetat, alpha-Terpineol und 1,8-Cineol.

Wirkung

Die Droge wirkt cholagog (galletreibend), virostatisch (Vermehrung von Vieren hemmend), karminativ (Blähungen hämmend) und anregend auf die Magensaftsekretion.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe K