Kava Kava

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Kava-Kava ist ein kleiner Baum, dessen Blätter wechselständig, ganzrandig und einfach sind. Die Blattstiele sind geflügelt und umfassen den auffällig gegliederten Stengel. Am Blattstiel sind häufig Nebenblätter zu finden.

Die sehr kleinen Blüten sind hüllblattlos und bilden Trauben oder Ähren, welche ursprünglich endständig sind, aber durch einen Seitenzweig in eine seitliche Stellung gedrängt. Die Blüte besitzt 2 bis mehrere Staubblätter. Der Fruchtknoten ist oberständig und besteht aus 2-4 verwachsenen Fruchtblättern und ist von 3 schuppenartigen Tragblättern umgeben. Die Steinfrucht ist fleischig und einsamig und in die Achse des Blütenstandes eingesenkt oder mit den Tragblättern verwachsen.

Anwendung

Anwendungsgebiete: Nervöse Angst-, Spannungs- und Unruhezustände.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: Droge sowie andere galenische Zubereitungen entsprechend 60 bis 120 mg Kava-Pyronen.
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Dauer der Anwendung: Ohne ärztlichen Rat nicht länger als drei Monate.

Hinweise

Die Pflanze sollte nur als Fertigarzneimittel angewendet werden. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten Kavapräparate nicht angewendet werden. Auch zur Behandlung bei (endogenen) Depressionen psychotischen Ursprungs ist, aufgrund der stimulierenden Wirkung und der daraus erfolgenden Suizidgefahr, von der Anwendung abzuraten.

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Sehleistung und das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen beeinflussen.

Wechselwirkungen: Eine Wirkungsverstärkung von zentral wirksamen Substanzen wie Alkohol, Barbiturate und Psychopharmaka ist möglich. Die Dauer der Anwendung sollte ohne ärztlichen Rat drei Monate nicht überschreiten.

Literatur

  • Rudolf Fritz Weiß „Lehrbuch der Phytotherapie“, 7., überarbeitete und erweiterte Auflage, Hippokrates
  • Heywood, V.H. „Blütenpflanzen der Welt“, Birkhäuser Verlag Basel, Boston, Stuttgart

Lateinische und sonstige Namen

  • Kawa
  • Rauschpfeffer

Nebenwirkung

Bei länger dauernder Einnahme kann es zu einer vorübergehenden Gelbfärbung der Haut und Hautanhangsgebilde kommen. In diesem Fall ist von einer weiteren Einnahme dieses Medikaments abzusehen. In seltenen Fällen können allergische Hautreaktionen auftreten. Weiterhin werden Akkomodationsstörungen, Pupillenerweiterungen sowie Störungen des okulomotorischen Gleichgewichts beschrieben.

Vorkommen

Herkunft: Polynesien, Neu Guinea

Wirkstoffe

Kava-Kava-Wurzelstock, bestehend aus dem getrockneten Wurzelstock von Piper methysticum, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Kava-Pyrone, 5 bis 10% Harz (Resina Kava) und Lactone.

Wirkung

Die Droge wirkt anxiolytisch (nervöse Unruhe lösend). Tierexperimentell wurde eine narkosepotenzierende (sedierende), antikonvulsive (krampfverhindernde), spasmolytische (krampflösende) und eine zentral muskelrelaxierende (Muskel entspannende) Wirkung beschrieben. Die Wirkung kann bei höheren Dosen durch Alkohol, Barbiturate und Psychopharmaka verstärkt werden.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe K