Kolabaum

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der bis zu 20 m hohe Kolabaum besitzt wechselständige, teilweise langgestielte, elliptisch bis länglich-eiförmige bis 20 cm lange, bis 10 cm breite Blätter. Sie sind ledrig derb, ganzrandig und manchmal zerschlitzt. Die teilweise zwittrigen, teilweise männlichen Blüten stehen in sproßbürtigen, reichblütigen Rispen.

Die aus fünf gelblichen, geaderten, bis 3 cm langen, oval-lanzettlichen Kelchblättern bestehende „Blütenhülle“ entsteht aus dem Abort der Blütenblätter. Der Kelch ist am Grunde zu einem Becher verwachsen. Die Antheren der männlichen Blüten sind zu einer Staubblattsäule vereinigt. Die weiblichen Blüten besitzen einen oberständigen, fünffächrigen Fruchtknoten, mit fünf aufsitzenden papillösen Narben und zehn grundständigen Staubblättern mit kurzen Staubfäden.

Die Pflanze entwickelt ein bis fünf Balgfrüchte, welche sich während des Reifens auseinanderspreizen. Diese mit der Spitze nach unten gerichteten, länglich-ovalen Früchte sind bis zu 12 cm lang. Sie haben eine wellig-rundliche, bräunlich gefärbte Oberfläche. Jede Frucht hat zwei bis sechs, ca. 4 bis 5 cm lange, 3 cm dicke seitlich abgeflachte, oval-kegelförmige Samen. Die braune Samenschale ist pergamentartig dünn, kahl. Sie besitzt im Innnern zwei große, fleischige, rötlich bis grünlich-weiße Keimblätter.

Anwendung

Anwendungsgebiete: Geistige und körperliche Ermüdung.

Dosierung (Tagesdosis, soweit nicht anders verordnet):

  • 2,0 – 6,0 g Kolasamen (Erg. B. 6)
  • 0,25 – 0,75 g Kolaextrakt (Erg.B.6)
  • 2,5 – 7,5 g Kola-Fluidextrakt (Erg.B.6)
  • 10,0 – 30,0 g Kola-Tinktur (Erg.B.6)
  • 60,0 – 180 g Kolawein (Erg.B.6)
  • Art der Anwendung: Drogenpulver sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Cola
  • Kola

Nebenwirkung

  • Einschlafstörungen, Übererregbarkeit, nervöse Unruhezustände. Magenbeschwerden sind möglich.
  • Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Wirkungsverstärkung durch psychoanaleptisch wirksame Arzneimittel und koffeinhaltige Getränke.
  • Gegenanzeigen: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre.

Präparate

  • Lecithin Gehirn-Nerven-Vital-Kapseln (Abtei)
  • Kola-Dallmann
  • Hallo-Wach Tabletten
  • Scho-Ka-Cola
  • Repursan M Dragées
  • testasa Kapseln
  • Yohimbin Mono-Präparat

Vorkommen

  • Herkunft: Tropisches westliches Afrika
  • Standort: in verschiedenen tropischen Gebieten kultiviert

Wirkstoffe

Kolasamen, bestehend aus den von den Samenschalen befreiten Samenkernen von verschiedenen Spezies der Gattung Cola, besonders von Cola nitida, sowie dessen Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält mindestens 1,5% Methylxanthine (Coffein, Theobromin), Catechingerbstoffe.

Wirkung

Tierexperimentell: analeptisch (belebend), stimuliert die Magensäureproduktion, lipolytisch (fettspaltend), motilitätssteigernd (die Muskelbewegungen des Darms steigernd). Im Vergleich zum Methylxanthin Coffein schwächere diuretische (harntreibende) und positiv chronotrope (Frequenz der Herztätigkeit beeinflussende) Wirkung.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe K