Mariendistel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die bis 1,5 m hohe, schwach spinnwebig behaarte Mariendistel zählt zur Familie der Korbblütler. Die Stängel sind aufrecht, gefurcht und verzweigt.

Die oberwärts stängelumfassenden, mit herzförmiger, stark dorniger Basis versehenen, unten mit verschmälertem Grund sitzenden Laubblätter, sind glänzend grün, an den Nerven weißlich gefleckt und marmoriert, länglich-elliptisch und buchtig gelappt mit großen eckigen, dornigen Lappen.

Die 4 bis 5 cm breiten Blüten stehen einzeln am Ende der im oberen Teil blattlosen Äste. Die grünen Hüllschuppen sind aus breitem Grund lang zugespitzt und haben eine stechende, zurückgekrümmte Spitze. Die purpurfarbenen Blüten sind länger als die Hülle. Die bis 7 mm langen, glatten Früchte besitzen einen weiß glänzenden Pappus.

  • Blütezeit: Juni bis September
  • Sammelgut: vom Pappus befreite Früchte

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: dyspeptische (Verdauungs-) Beschwerden
  • Zubereitungen: Toxische Leberschäden; zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und Leberzirrhose

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • mittlere Tagesdosis: 12-15 g Droge ;Zubereitungen entsprechend 200-400 mg Silymarin, berechnet als Silibinin
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • „Die besseren Pillen – Band 2“ ; Mosaik Verlag
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag
  • Dr.Hart „Gesundheit aus der Naturapotheke – Heilpflanzen A-Z“; Moewig Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Milchdistel
  • Frauendistel

Nebenwirkung

Vereinzelt wirkt die Droge leicht laxierend (abführend). Sonst treten bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine Nebenwirkungen auf.

Präparate

  • Alepa® forte (Duopharm)
  • Bad Heilbrunner Galle Tee mit Mariendistelfrüchten

Vorkommen

  • Herkunft: Südeuropa, Nordafrika, eingebürgert in Nord- und Südamerika
  • Standort: als Zier- und Heilpflanze kultiviert, teilweise aus Gärten verwildert

Wirkstoffe

Mariendistelfrüchte, bestehend aus den reifen, vom Pappus befreiten Früchten von Silybum marianum, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Flavanonderivate wie Silibinin, Silydianin und Silychristin.

Wirkung

Silymarin wirkt antagonistisch gegenüber zahlreichen leberschädigenden Giften. Die therapeutische Wirksamkeit von Silymarin beruht auf zwei Wirkungsmechanismen: zum einen verhindert Silymarin, dass Lebergifte nicht in das Zellinnere eindringen können. Zum anderen stimuliert Silymarindie die Regenerationsfähigkeit der Leber.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe M