Quendel

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der aromatisch duftende, niederliegende 10 bis 15 cm hohe Quendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Der Zwergbusch ist von, (durch die Ausläuferbildung zustandekommendem) rasigem Wuchs.

Die bis zu 40 cm langen , vierkantigen Stängel sind nur an den Kanten behaart. Die gegenständigen, eiförmigen bis spateligen, 5 – 15 mm langen , ganzrandigen Blätter sind undeutlich gestielt und am Grund langbewimpert. Die Blüten stehen zu mehreren als Scheinwirtel in den Achseln der oberen Blätter und bilden einen kopfigen oder kurzährigen Blütenstand.

Die fünfzähnige Kelchröhre ist aus ursprünglich 5 Blättern verwachsen. Der Kelchschlund ist mit einem Ring aus langen, weißen Haaren besetzt. Die 3 – 6 mm lange, zweilippige, hell- bis dunkelpurpurrote Krone besitzt eine kurze Röhre. Die ursprünglich 5 Blütenblätter sind zu einer schwach zweiteiligen Oberlippe und einer dreiteiligen Unterlippe verwachsen. Die 4 Staubblätter erreichen etwa die gleiche Länge wie die Krone. Der Griffel trägt eine zweiteilige Narbe. Die Samen sind kleine, runde Nüsschen.

  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Sammelgut: blühendes Kraut
  • Sammelzeit: Juni bis August

Anwendung

Quendelkraut

Anwendungsgebiete: Katarrhe der oberen Luftwege.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 4-6 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere Zubereitungen zum Einnehmen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Maurice Mességué „Das Mességué Heilkräuter Lexikon“ ; Verlag Fritz Molden
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

Sandthymian

  • Feldthymian
  • wilder Thymian
  • Quendelthymian
  • Zitronenquendel
  • Feldkümmel
  • Kostenz
  • Froschpoley
  • Hühnersalbe
  • Kundelkraut
  • Gundelkraut
  • Gundel
  • Wurstkraut
  • Rainkümmel
  • Marienbettstroh
  • Kunela
  • Kandelkraut
  • Kümmlingskraut
  • Wilder Polei

Nebenwirkung

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch treten keine Nebenwirkungen auf.

Vorkommen

  • Herkunft: Mittelmeergebiet, auch sonst in Europa, Nordafrika
  • Standort: Lichtungen, trockene Hänge, trockene Wiesen, Felder, Heiden, Mauerreste

Wirkstoffe

Quendelkraut, bestehend aus den zur Blütezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Sprossen von Thymus serpyllum, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält ätherisches Öl, das hauptsächlich aus Carvacrol und/oder Thymol besteht.

Wirkung

Die Droge wirkt antimikrobiell (keimtötend) und spasmolytisch (krampflösend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe Q