Schachtelhalm

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Der Acker-Schachtelhalm zählt zur Familie der Schachtelhalmgewächse. Er überwintert mit seiner tiefen, im Boden kriechenden, rötlichen bis schwarzen Grundachse. Aus dieser wachsen meist einjährige Sprosse mit jeweils einer endständigen Ähre.

Sie wird von kurzen, schildförmigen, gestielten Sporangienträgern gebildet. Auf der Unterseite jedes Sporangienträgers sitzen 6 sackartige Sporenbehälter (Sporangien). Die durch Haftfäden zu Gruppen vereinigten Sporen werden durch den Wind verbreitet. Jede Spore entwickelt sich zu einem kleinen, grünen, unregelmäßig gelappten Vorkeim (Prothallium), mit entweder männlichen oder weiblichen Geschlechtsorganen.

Die männlichen Geschlechtszellen schwimmen bei ausreichend vorhandenem Wasser zu den weiblichen Eizellen und befruchten sie. Aus dem Keim entwickelt sich ein neuer Schachtelhalm. Der Wurzelstock treibt nach der Sporenreife der Assimilation dienende, bis zu 40 cm hohe sechs- bis neunzehnrippige Sprosse. Diese bestehen aus gestreckten, hohlen Gliedern, die an den Nodien durch eine Querwand voneinander getrennt sind. Die einnervigen, quirlig an den Schaftknoten stehenden Blätter, sind zu einer am Stengel anliegenden Scheide verwachsen.

  • Sporenreife: März bis April
  • Sammelgut: Kraut
  • Sammelzeit: Mai bis August

Anwendung

  • Anwendungsgebiete: Einnahme: posttraumatische (nach einer Verletzung auftretende) und statische Ödeme (Geschwulste). Zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß.
  • äußerer Anwendung: unterstützende Behandlung schlecht heilender Wunden.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • innere Anwendung: mittlere Tagesdosis 6 g Droge ; Zubereitungen entsprechend
  • äußere Anwendung: für Umschläge 10 g Droge auf 1 l Wasser
  • Art der Anwendung: Bei Einnahme zerkleinerte Droge für Aufgüsse sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.
  • Bei äußerer Anwendung zerkleinerte Droge für Abkochungen sowie andere galenische Zubereitungen.

Hinweise

  • Bei der Durchspülungstherapie ist auf reichliche Flüssigkeitszufuhr zu achten.
  • Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Schmeil, Fitschen „Flora von Deutschland“ ; Quelle & Meyer Verlag Heidelberg
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Zinnkraut
  • Kannenkraut
  • Katzenschwanz
  • Reibwisch
  • Scheuergras
  • Scheuerkraut
  • Schafthalm
  • Pipenstal
  • Hollpiepen
  • Drunkelpfeifen
  • Jattenswans
  • Kattstert
  • Katzenwedel
  • Rattenschwanz
  • Fuchszagel

Nebenwirkung

Keine bekannt.

Präparate

  • Quieta Arzneitee Nierentee N
  • BadHeilbrunner Entschlackungstee N
  • Bad Heilbrunner Schachtelhalmkraut (Zinnkraut) Tee

Vorkommen

  • Herkunft: Europa, auch andere Zonen mit gemäßigtem Klima
  • Standort: Wegränder, Äckern

Wirkstoffe

Schachtelhalmkraut, bestehend aus den frischen oder getrockneten, grünen, sterilen Sprossen von Equisetum arvense, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Kieselsäure und Flavonoide.

Wirkung

Die Arznei wirkt schwach diuretisch (harntreibend).

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe S