Schlüsselblume

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Die bis zu 30 cm hohe, kurz und samtig-drüsig behaarte Frühlings-Schlüsselblume gehört zur Familie der Primelgewächse. Sie überdauert mit einem kurzen Wurzelstock. Dieser treibt im Jungzustand eingerollte Laubblätter, die in einer grundständigen Rosette angeordnet sind.

Ihre zur Blütezeit etwa 6 mm lange Blattspreite ist eiförmig, länglich, oberseits runzelig und unregelmäßig gezahnt. Sie verschmälert sich am Grund rasch in den geflügelten Blattstiel. Die duftenden Blüten sind in einer meist einseitswendigen, 2 bis 20 cm lang gestielten Dolde angeordnet. Diese trägt am Grund 4 bis 6 mm lange, lanzettliche Hüllblätter.

Die einzelnen Blüten stehen in den Achseln linealischer Hochblätter auf bis zu 2 cm langen Blütenstielen. Der glockenförmig aufgeblasene, 1 bis 2 cm lange, grünlich-gelbe Kelch trägt bis zu 5 mm lange, dreieckige, zugespitzte Zipfel. Die bis zu 15 cm breite, am Grund röhrenförmige, oben schüsselförmige, dottergelbe Blütenkrone ist mit 5 orangefarbenen Flecken versehen.

Die in der Kronenröhre angewachsenen 5 Staubblätter und der Griffel des oberständigen Fruchtknotens, ragen nicht aus der Kronenröhre hervor. Die Frucht ist eine ovale, bis zu 10 mm lange, dünnwandige Kapsel, die halb so lang wie der Kelch ist. Die 1,5 bis 2 mm langen, dunkelbraunen Samen sind sehr warzig.

Im Unterschied zur Frühlings-Schlüsselblume ist die Hohe Schlüsselblume nicht duftend. Ihre Kelchzähne sind lanzettlich, die Kronlappen ausgebreitet.

  • Blütezeit: April bis Mai
  • Sammelgut: Blüten, Wurzel
  • Sammelzeit: Blüten von April bis Mai; Wurzel im Oktober

Anwendung

Anwendungsgebiete: Katarrhe der Luftwege.

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Tagesdosis: 0,5-1,5 g Droge, 1,5-3 g Tinktur; Zubereitungen entsprechend
  • Art der Anwendung: Zerkleinerte Droge für Aufgüsse und Kaltauszüge sowie andere galenische Zubereitungen zum Einnehmen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Inge Lindt „Naturheilkunde“ ; Buch und Zeit Verlags GMBH Köln
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dörfler, Roselt „Unsere Heilpflanzen“ ; Frankh Verlag Stuttgart
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag

Lateinische und sonstige Namen

  • Primula elatior
  • Schlüsselblume
  • Primel
  • Himmelsschlüssel
  • Karkenslätel
  • Peterschlüssel
  • Battenge
  • Marandendele
  • Osterblume
  • Märzen
  • Aprilblume
  • Gansbleaml
  • Keilhacke
  • Primula veris
  • Batengelein
  • Eierkuchen
  • Pankokblöme
  • Fastenblumen
  • Frauenschlüssel
  • Gichtblume

Nebenwirkung

Magenbeschwerden und Übelkeit können vereinzelt auftreten.

Präparate

  • Bad Heilbrunner Deutscher Brusttee
  • Bad Heilbrunner 20-Kräuter Husten Bonbons
  • Bad Heilbrunner Brust- und Hustentee (tassenfertig)
  • Bad Heilbrunner Wind und Wetter Kräutertee

Vorkommen

  • Herkunft: Zentral- und Ostasien, Europa (Primula veris); Mitteleuropa (Primula elatior)
  • Standort: Wiesen Gebüsch, Waldränder

Wirkstoffe

Primelwurzel, bestehend aus dem getrockneten Wurzelstock mit den Wurzeln von Primula veris und/oder Primula elatior sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Die Droge enthält Saponine.

Wirkung

Die Arznei wirkt sekretverflüssigend und auswurffördernd.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe S