Sonnentaukraut

Verschiedene Heilpflanzen und eine daraus gewonnene Tinktur

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Diese bis zu 30 cm hohe Pflanze zählt zur Familie der Sonnentaugewächse. Ihre gestielten Blätter sind in einer grundständigen Rosette angeordnet und besitzen 5 bis 10 mm breite Spreite, welche oberseits und am Rand mit roten, klebrigen Fangdrüsen besetzt ist.

Die traubigen Blütenstände sitzen an einem blattlosen Stängel. Die Blüten besitzen 5 kurzbewachsene Kelchblätter und 4 bis 6 mm lange, freie Kronblätter. Die Pflanze bildet eine glatte Fruchtkapsel.

  • Blütezeit: Juni bis August

Anwendung

Anwendungsgebiete: Die Droge findet Anwendung bei Krampf- und Reizhusten. Wissenschaftlich nicht nachgewiesen, aber häufig genannt sind Heilanzeigen wie Alterskrankheiten (Arterienverkalkung, Bluthochdruck).

Dosierung (soweit nicht anders verordnet):

  • Mittlere Tagesdosis: 3 g Droge.
  • Art der Anwendung: Flüssige und feste Darreichungsformenzur äußeren und inneren Anwendung.

Hinweise

Drosera rotundifolia zählt zu den gefährdeten (Rote Liste Stufe 3) und deshalb streng geschützten Pflanzen. Im Handel erhältliches Kraut stammt meistens von anderen Arten, die teilweise einen geringeren Gehalt an Naphthochinon aufweisen.

Literatur

  • Bundesanzeiger
  • Braun, Frohne „Heilpflanzenlexikon“, 6.Auflage ; Gustav Fischer Verlag
  • Dieter Podlech „GU-Naturführer – Heilpflanzen“ ; Gräfe und Unzer Verlag
  • Stary F. u. a. „Heilpflanzen erkennen und anwenden“, Gondrom

Nebenwirkungen

Keine bekannt.

Präparate

  • Makatussin Saft drosera zuckerfrei (Monopräparat)
  • Makatussin Tropfen Drosera (Monopräparat)
  • Makatussin Saft forte zuckerfrei
  • Makatussin Tropfen forte
  • Bronchicum Pflanzlicher Hustenstiller (Tropfen)
  • Drosythym
  • Pertussin
  • Primotussan N
  • Tussisana N (Monopräparat)

Vorkommen

  • Herkunft: Mittel- und Osteuropa, Nordamerika.
  • Standort: moorige Wiesen, torfige Sümpfe, Gräben, nasse Felsen, am Ufer stehende Gewässer, nährstoffarme (meist vollkommen kalkfreie) Böden.
  • Verbreitung: Tiefland bis Mittelgebirgshöhen, vereinzelt bis in die subalpine Stufe.
  • arktische und gemäßigte Zone der nördlichen Halbkugel.

Wirkstoffe

Sonnentaukraut, bestehend aus den getrockneten oberirdischen und unterirdischen Teilen von Drosera rotundifolia, Drosera ramentacea, Drosera longifolia und Drosera intermedia, sowie deren Zubereitungen in wirksamer Dosierung. Das Kraut enthält: 0,14 – 0,22% Naphthochinonderivate (darunter Plumbagin und Ramentaceon), berechnet als Juglon und bezogen auf die wasserfreie Droge und Flavonoide.

Wirkung

Die Droge wirkt bronchospasmolytisch (in den Bronchien krampflösend) und antitussiv (gegen Husten). Außerdem sind bakteriostatische (das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien hemmende) Wirkungen bekannt.

Heilpflanzen-Lexikon: Buchstabe S